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  • Emrymer

mehr als 1000 Beiträge seit 28.08.2020

Wer viele Sklaven braucht, kauft sie nicht, sondern holt sie selbst

Naja, billig wie heute ein 1€ Laden waren Sklaven eher nicht.

Festpreise für irgendwelche Dinge sind eine ziemlich neue Angelegenheit. Wer wirklich viele Sklaven gebraucht hat, der wird kaum auf den Markt gegangen sein... eher hat er ein Trüppchen Leute ausgerüstet und losgeschickt, oder, wenn gerade ein Feldzug vorbei war, bei einem Kumpel von der Armee angefragt haben, ob die welche abgeben. Damit lag der Preis sicher noch über 1€, aber auch bei Sklaven gab es damals Ramsch und "Mengenrabatt".

Im kalten Nord/Mitteleuropa gabs ja auch Sklaven, aber eben keine entsprechenden Zivilisationsleistungen.

Die Winter waren schätzungsweise zu lang...
Im Süden kann man ganzjährig anbauen und ernten. Wenn man bewässern kann (Ägypten, Italien) oder der Regen einen im Regelfall nicht im Stich läßt (Griechenland), kriegt man aus den Böden auch ordentlich was heraus. Plus Fischfang (Griechenland) und etwas Viehzucht, hat man ganzjährig einen vollen Bauch und daneben noch Zeit zum Basteln, auch im Freien.
Im Norden muß man zusehen, daß man Nahrung für ein ganzes Jahr in den wenigen Monaten zwischen einem Winter und dem nächsten zusammenklaubt, und dann muß man sie haltbar machen. Wenn man dann Zeit hat, weil eh nix wächst, ist es zu kalt und auch zu dunkel, um draußen zu sein, da bleibt man besser drinnen. Dort kann man schon auch basteln, aber eben nicht alles: Hoch- und Tiefbau z.B. lassen sich da nicht gut in der Praxis studieren.

Ein zweiter nicht zu unterschätzender Punkt dürften die Küsten an einem Binnenmeer gewesen sein. Daß es ein Binnenmeer ist, heißt, daß man praktisch rundherum Küstenseefahrt betreiben kann, und selbst auf der "Hochsee" ist es immer noch sanfter als ein großer Ozean. Schiffe können große Lasten zu günstigen Preisen transportieren, das ruft Händler auf den Plan.
Händler betreiben (fast) immer auch Kulturtransfer, ebenso die erwähnten Sklaven, die es im Norden mW auch nur in weitaus geringerer Zahl gab als um's Mittelmeer. Das war also eine gewissermaßen "weltoffene" Region, verglichen mit dem Norden, wo der Durchgangs- und Handelsverkehr nicht so rege war.

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