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  • Michael Boettcher

mehr als 1000 Beiträge seit 18.07.2000

Re: Der "westliche" Russland-Boykott hat in erster Linie negative ...

Ede Hac schrieb am 24.04.2023 12:11:

... Auswirkungen auf den Geldbeutel der einfachen Bevölkerung im "Westen" - positive Auswirkungen hat er nur auf die ausufernden Profitmargen der "westlichen" Investoren.
Aber - Scheinheiligkeit war schon immer ein Mittel der Politik des "Westens".

Ganz so einfach ist es nicht. Sanktionen ist ja ein nettes Wort für Wirtschaftskrieg. Die Absicht dahinter, die führenden Köpfe des Gegners zu schwächen, wird aber meist verfehlt. Stattdessen leidet die Bevölkerung des Landes, weil z. B. Arznei- und Lebensmittel, Medizintechnik etc. nicht ausreichend zur Verfügung stehen. Im Russland-Ukraine-Krieg sind auch völlig unbeteiligte Länder betroffen, z. B. die, die auf Getreidelieferungen aus den beiden Ländern angewiesen sind.
Was die Scheinheiligkeit angeht, so gehört die doch quasi zum politischen Tagesgeschäft, national wie international. So hat z. B. Cum-Ex nicht auf der Agenda der CxU gestanden, solange im Kanzleramt eine CDU-Kanzlerin saß. Nun aber versucht man mit dem Thema einen politischen Gegner zu stürzen. Dass der mit seinen Erinnerungslücken lügt, ist offensichtlich; er will halt Kanzler bleiben. In gleicher Weise wurden Kriege wie z. B. die der USA in Vietnam und Irak mit falschen Behauptungen begründet. Dass Russland Nazis im Nachbarland bekämpfen will ist natürlich ebenso vorgeschoben wie die Behauptung eines Ex-Verteidigungsministers, dass am Hindukush unsere Freiheit und Demokratie verteidigt wird. Lügen, Unterstellungen und wissentlich falsche Behauptungen gehören zum Tagesgeschäft und zur Propaganda.

M. Boettcher

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