sennahoj schrieb am 27.12.2020 20:47:
Weswegen es nur gerecht ist, dass du auch einen höheren Anteil zu ihrer Verteidigung beiträgst.“
Argumentation halt. Ist auch nachvollziehbar.
Ja, nachvollziehbar. Ob sie gut ist bzw. ob die Realisierung gut ist, ist eine andere Sache.
Und in diesem Zusammenhang bringe ich dann auch ganz leicht die Jotam Fabel unter.
Weil wer mit diesen früchtetragenden Bäumen gemeint ist und wer der Dornenbusch ist ist dabei doch klar.
Die Qualifikationen sind anhand der Eigenschaften. Gut. Aber in unserer Gesellschaft werden keine Personen mit Eigenschaften gewählt. Sie werden wegen guter PR gewählt. Und wegen ihren Kampagnen.
Dass der Dornenbusch dann darüber hinaus noch Dornen hat, eigentlich ja sogar nichts als Dornen ist sehe ich als eine weiter Qualifikation ...
Aber ich fabuliere schon wieder.
Damit kommen wir von der Frage vom Traumzauberbaum wieder weg.
Zu der Zeit dieser Geschichten waren die politischen Einheiten kleine lokale Strukturen.
Es galt also für die Machthaber sie nach außen hin zu verteidigen, aber ebenso die innere Ordnung zu gewährleisten.
oder die innere Unordnung. Das Gleichgwicht der Kräfte. Einigermaßen.
Heutzutage sind die nominellen politischen Strukturen noch national organisiert, das steht außer Frage.
Das denke ich nicht. Wir haben auch übernationale Komplexe. Den Hegemon, der überall mit drinnen hängt und deren Herausforderer, die es ihm gleich tun wollen.
Dennoch eines lässt sich aus der Geschichte recht deutlich erkennen, wenn die nominelle Aufteilung der Macht zu weit von der realen Aufteilung der Macht abweicht, kommt es zu einer dies korrigierenden Transformation und je länger diese hinausgezögert wird, um so gewaltsamer gestaltet sie sich.
Auch da widerspreche ich dir. Macht ist immer die reale Macht, nicht die nominelle. Manchmal ändert sie ihre Kleidung. Aber das ist keine Transformation. Vielleicht ist eine Transformation das, was unter äußerem Druck passiert, zb. nach einem verlorenen Krieg.
In der Epoche mit einer globalen Ordnung, wenn also keine Ressourcen mehr zum Schutz der Außengrenzen des Gemeinwesens aufgewendet werden müssen, richten sich alle Dornen nach innen.
So etwas gibt es nicht. Globale Ordnung existiert nicht. Nur ein Gleichgewicht der Kräfte. Außen, wie innen.
Im günstigen Ausgang regen sie ja Gedanken in anderen Menschen an.
Und wenn man ganz viel Glück hat dann formt sich aus zwei Halbwah[nr]heiten eine(r).
Ich bin ein total langweiliger nüchterner Mensch. Ich möchte keine Anregung meiner Gedanken. Mir reichen wohl definierte Begriffe. Mit denen man etwas anfangen kann.
Ich verwende global im Sinne von planetar.
Die historisch gewachsene Aufteilung dieses Planeten kommt mir ziemlich unnatürlich und unpraktisch vor.
Vielleicht könnte man noch eine Vorgabe durch die Kontinente nachvollziehen, aber auch das scheint mir angesichts der ökologischen Untrennbarkeit des Ganzen zu sehr letztes Jahrhundert zu sein.
Gut. Sie kommt dir unpraktisch vor. Aber was bedeutet das? Mir kommt die Gravitation unpraktisch vor. Etliche Dinge sind mir schon heruntergefallen und kaputt gegangen. Ich lehne die Gravitation daher ab. Und? wirkt das auf die Umwelt?
Ich bin wohl nicht so ganz wortsicher.
Anachronismus habe ich im Sinne von „nicht mehr ganz zeitgemäß“ verwendet.
Selbstverständlich sehe ich diesen Planeten aktuell auch noch in einer nationalstaatlichen Aufteilung organisiert.
Aber ich erkennen nicht, wie damit die Probleme die im planetaren Rahmen auftreten gelöst werden können.
Dann werden sie halt nicht gelöst. Ich halte eine Lösung sowieso für unmöglich. Das Leben wurstelt sich durch. Also ist die "Lösung" Weiterwursteln. Wir haben Tausende Jahre lang gewurstelt. Warum soll es jetzt eine Lösung geben? Wo kommt die her?
Es hat in der Geschichte aber auch schon Intergrationsprozesse gegeben.
Ansonsten wäre Deutschland halt immer noch ein Flickenteppich von sich bekriegenden Fürstentümern.
Wie also kommt es zu solchen Vereinigung?
Und so wie ich das noch in Erinnerung habe, waren es vor allem wirtschaftliche Erwägungen. Durchaus auch im Sinne von mehrere Fürstentümer überlappenden Märkten.
Tja, schon wieder ein Wort: Vereinigung. Dennoch haben wir eine föderale Struktur. Immer noch. Aus allen Teilen Deutschlands werden Parlamentarier in den Bundestag geschickt. Kein Teil Deutschlands ist davon ausgenommen. Regionalproporz gibts überall. Die Nachfolger der Fürstentümer sind noch da. Heißen aber anders.
Ich versteh mitunter ja auch nicht immer was ich so fabulieren :-)
Aber in diesem Fall und ich bleibe im Bild.
Jede Pflanze, also jedes Individuum hat seine Eigeninteressen, die dann durchaus in Konflikt mit den Eigeninteressen anderer stehen können.
An jeder Stelle wo es zu Überlappungen der Interessen kommt müssen diese also bei möglichst geringen Spannungen irgendwie in Einklang miteinander gebracht werden.
Aber bei jedem Mal, bei dem der Dornenbusch sich dabei einsetzen muss, verliert das System als Ganzes an innerem Frieden.Ich muss darüber noch ein bisschen nachdenken.
Danke für deiner Anregungen.
Den versteh ich immer noch nicht. Verliert inneren Frieden?