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  • Propeller15

mehr als 1000 Beiträge seit 29.08.2013

Re: der Nutzen von Fabeln

sennahoj schrieb am 28.12.2020 20:46:

Propeller15 schrieb am 27.12.2020 21:56:

sennahoj schrieb am 27.12.2020 20:47:

Weswegen es nur gerecht ist, dass du auch einen höheren Anteil zu ihrer Verteidigung beiträgst.“
Argumentation halt. Ist auch nachvollziehbar.

Ja, nachvollziehbar. Ob sie gut ist bzw. ob die Realisierung gut ist, ist eine andere Sache.

Und die Vielen vermögen es offensichtlich auch selbst dadurch nicht zu lösen, indem sie als miteinander interagierende Agenten einfach selbstorganisiert vor sich hin leben.

Dein Beitrag ist immer ziemlich länglich. Aber im Resultat ist auch in der Fabel keine Lösung.

Die Qualifikationen sind anhand der Eigenschaften. Gut. Aber in unserer Gesellschaft werden keine Personen mit Eigenschaften gewählt. Sie werden wegen guter PR gewählt. Und wegen ihren Kampagnen.

Ja das System der Politik in unserer Gesellschaft ist beängstigend schlecht organisiert.
Fast habe ich den Eindruck, dass die Qualifikation dafür vor allem darin besteht korrumpierbar und damit steuerbar zu sein.

Kann ich nichts hinzufügen.

...Du weißt schon, dieser Hang zum Fabulieren.

ich weiss :)

Damit kommen wir von der Frage vom Traumzauberbaum wieder weg.

In einem nicht unwichtigen Aspekt kann ich dem Ansatz von Traumzauberbaum ja sogar folgen.
Und auch das ist eine recht alte Fragestellung:
Wer ist eher (also durch Weniger) korrumpierbar, der aus armen Verhältnissen aufgestiegene Volkstribun, oder der im Wohlstand aufgewachsene Spross eines Senators?

Es hängt von den beteiligten Personen ab. Vorher weiss man es nicht. Erst hinterher.

oder die innere Unordnung. Das Gleichgwicht der Kräfte. Einigermaßen.

Je weniger es in einer Polis an inneren Konflikten gibt, um so besser sollte solch ein Gemeinwesen dann wohl dastehen. Und umgekehrt.

überzeugt mich nicht. Andere Regel lautet, Konflikte müssten ausdiskutiert werden. Die Wahrheit liegt wohl dazwischen.

Ja ok, ich weiß diese Vision legt es nahe, von der Vorstellung einer globalen Staatlichkeit besser Abstand zu nehmen.

Geht schon in der EU nicht.

Heutzutage sind die nominellen politischen Strukturen noch national organisiert, das steht außer Frage.

Das denke ich nicht. Wir haben auch übernationale Komplexe. Den Hegemon, der überall mit drinnen hängt und deren Herausforderer, die es ihm gleich tun wollen.

Mit Hegemon meinst du die USA?

Mit Hegemon meine ich Hegemon. War für uns bislang die USA, aber China kommt stark und hat vielleicht schon die Nase vorne. Letztendlich ists Wurst.

Auch da widerspreche ich dir. Macht ist immer die reale Macht, nicht die nominelle. Manchmal ändert sie ihre Kleidung. Aber das ist keine Transformation. Vielleicht ist eine Transformation das, was unter äußerem Druck passiert, zb. nach einem verlorenen Krieg.

Ich mag es nicht wenn man mir widerspricht! ;-)
Aber ich gebe dir selbstverständlich Recht. „Macht ist immer die reale Macht, nicht die nominelle.“
Es gibt allerdings verschiedene Formen von Macht.

Zweifellos.

In Wirklichkeit kommt die Macht nämlich durch die Gewehre die eben nicht abgefeuert werden sondern nur als Drohung ausgerichtet sind.

Klug: Die Drohung ist stärker als die Ausführung.

So etwas gibt es nicht. Globale Ordnung existiert nicht. Nur ein Gleichgewicht der Kräfte. Außen, wie innen.

Einverstanden.
Dann formulier ich es also um. Wenn es keiner Gegenkräfte bedarf um an der Außengrenze Gleichgewicht zu halten stehen die Mittel die diese Kräfte erzeugen können im Inneren zur Verfügung oder zur Erweiterung der Außengrenze.
Die Wirklichkeit ist ein Dschungel aus Fließgleichgewichte.

Auch einverstanden.

Im günstigen Ausgang regen sie ja Gedanken in anderen Menschen an.
Und wenn man ganz viel Glück hat dann formt sich aus zwei Halbwah[nr]heiten eine(r).

Ich bin ein total langweiliger nüchterner Mensch.

Kommt mir gerade nicht so vor, aber du kennst dich gewiss besser.

Ich möchte keine Anregung meiner Gedanken.

Hm da hast du dann aber etwas Pech gehabt nun ausgerechnet an mich zu geraten.

Mir reichen wohl definierte Begriffe.

Das mit dem Wohldefinieren von Begriffen führt aber in eine vermutlich unendliche Rekursion.

Nicht immer. Manchmal geht das richtig gut!

Mit denen man etwas anfangen kann.

Was zum Beispiel ist für dich „etwas“?

Zb. Macht. Muss definiert sein. Wenn Macht etwas machtloses umfasst, ist wohl ein Denkfehler drinnen.

Global. Wenn sich das regional stark unterschiedlich äußert, ist wohl auch ein Denkfehler drinnen.

Gut. Sie kommt dir unpraktisch vor. Aber was bedeutet das? Mir kommt die Gravitation unpraktisch vor. Etliche Dinge sind mir schon heruntergefallen und kaputt gegangen. Ich lehne die Gravitation daher ab. Und? wirkt das auf die Umwelt?

Ich finde das mit der Gravitation auch ziemlich lästig.
Aber im Gegensatz dazu sind historische Grenzen nicht in der gleich Weise unveränderlich wie Naturgesetze. Die einen kann man aufgrund von Vernunftsargumenten verschieben oder ganz aufheben, die anderen dagegen muss man aus Vernunftgründen akzeptieren.

Oder aus Machtargumenten.

Es kann sein dass es Grenzen zwischen Gruppen von Menschen geben muss die ebenfalls naturgesetzlich sind, aber außer dem Umstand dass es solche Grenzen gibt, habe ich dafür keine Hinweise.

Jetzt bist du bei Naturgesetzen. Aber Grenzen kommen von der Reichweite von Macht.

Ich bin wohl nicht so ganz wortsicher.
Anachronismus habe ich im Sinne von „nicht mehr ganz zeitgemäß“ verwendet.
Selbstverständlich sehe ich diesen Planeten aktuell auch noch in einer nationalstaatlichen Aufteilung organisiert.
Aber ich erkennen nicht, wie damit die Probleme die im planetaren Rahmen auftreten gelöst werden können.

Dann werden sie halt nicht gelöst.

Das hat absehbar ganz üble Folgen.

Die kann man sich schön reden. Oder vielleicht sind sie gar nicht so übel. Wenn sie unabwendbar sind, ist es eh egal.

Ich halte eine Lösung sowieso für unmöglich.

Ok, da ich ja auch keine Lösung anzubieten habe, kommen wir dann wohl nicht weiter.

Waaas? Du hast keine Lösung für die Probleme der Welt?

Das Leben wurstelt sich durch.

Ja ohne Frage. Aber hier und da kann man etwas machen und danach wuselt es halt besser.

für die einen oder schlechter für die anderen.

Obgleich sicher kann man sich dessen ja auch nicht sein, selbst wenn es erst mal leichter wuselt hat man meist die Risiken und Nebenwirkungen auf dem Beipackzettel der Veränderung nicht gelesen oder ignoriert.

Also ist die "Lösung" Weiterwursteln. Wir haben Tausende Jahre lang gewurstelt. Warum soll es jetzt eine Lösung geben? Wo kommt die her?

Die Menschen sind manchmal ja überraschend erfinderisch wenn sie mit dem Rücken zur Wand stehen.
Also dass ihnen bisher noch nicht eingefallen ist sagt nichts aus. Bis heute standen sie auch noch nicht mit dem Rücken zur Wand und vor sich der Abgrund des Untergangs.

Es hat in der Geschichte aber auch schon Intergrationsprozesse gegeben.
Ansonsten wäre Deutschland halt immer noch ein Flickenteppich von sich bekriegenden Fürstentümern.
Wie also kommt es zu solchen Vereinigung?
Und so wie ich das noch in Erinnerung habe, waren es vor allem wirtschaftliche Erwägungen. Durchaus auch im Sinne von mehrere Fürstentümer überlappenden Märkten.

Tja, schon wieder ein Wort: Vereinigung. Dennoch haben wir eine föderale Struktur. Immer noch. Aus allen Teilen Deutschlands werden Parlamentarier in den Bundestag geschickt. Kein Teil Deutschlands ist davon ausgenommen. Regionalproporz gibts überall. Die Nachfolger der Fürstentümer sind noch da. Heißen aber anders.

Ist diese föderale Struktur ein selbst gewählter Zustand oder eine Zwangsmaßnahme nach dem Krieg gewesen?

Wahrscheinlich Teils teils.

Und klar doch wenn man lokale Machtzentren zulässt dann finden sich auch schnell die Fürsten die sie sich aneignen und dann ihren kleinen Dünkel treiben.

Die werden sich von alleine bilden. Hat Macht so an sich.

Den versteh ich immer noch nicht. Verliert inneren Frieden?

So im Sinne von den nicht abgefeuerten Gewehren.
Jeder Schuss der fällt, fehlt schließlich in den Magazinen, die möglichst voll sein müssen, damit die Gewehrläufe ein Mittel der Macht bleiben.

Die Drohung ist zwar stärker als die Ausführung, aber sie muss glaubwürdig sein. Und dazu kann es gehören, ein paar Schüsse abzugeben. Auch auf das Risiko hin, ...

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