Die FDP steht nach eigener Wahlwerbung für die "Leistungsträger" der Gesellschaft. Die will man natürlich ganz allgemein steuerlich entlasten. Schaut man sich die konkreten Steuervorschläge der Partei an, zeigt sie sich eher als Anhägerin von leistungslosem Einkommen.
Zwar sind Dividenden und Gewinne aus dem Aktienhandel bereits durch die 25prozentige Abgeltungssteuer begünstigt, denn bereits ein alleinstehender Arbeitnehmer mit 60.000 Euro Arbeitseinkommen hat einen höheren Steuersatz. Aber die FDP will Spekulationsgewinne, die 3 Jahre nach Ankauf der Aktien realisiert werden, komplett steuerfrei stellen. Auch bei der Erbschaftssteuer, deren Freibetrag bei Betriebsvermögen bzw. schnell konstruiertem Betriebsvermögen bereits bei 26 Mio. Euro liegt, setzt sich die FDP für weitere Nachlässe ein.
Und selbstverständlich ist die FDP gegen Eingriffe des Staates in die Marktwirtschaft. Als dann aber 2008 die "Mittelstandsbank" IKB, über die diverse Versorgungswerke der sog. freien Berufe an den Verbriefungen US-amerikanischer Subprime-Kredite verdienen wollten, zahlungsunfähig wurde, schrie auch die FDP laut nach Hilfen für die armen Menschen. Tatsächlich durfte der deutsche Steuerzahler dann den Geschädigten der eigenen Gier und Spekulationssucht die Einsätze komplett erstatten.
Eine zentrale Rolle spielte die FDP, die jahrzehntelang eine Art Abo auf das Landwirtschaftsministerium hatte, beim Aufbau des gigantischen Subventionssystems
für die Landwirtschaft bzw. deren Nachfolgebetriebe. Zu den Begünstigten der Direktsubventionen gehören heute u. a. Reiterhof- und Golfplatz-Besitzer (s. auch www.agrar-fischerei-zahlungen.de). Ein Protest der FDP gegen diesen Subventionsmissbrauch ist mir nicht bekannt.