Daher ist eben das bedingungslose Grundeinkommen nicht nur, wie Krämer und Wagenknecht behaupten, ein neoliberales Projekt, sondern in einer egalitären Form auch eine Forderung von einkommensschwachen Menschen.
Rückblickend vor allen eine Forderung derjenigen, die von der wirksamen Erpressung durch Sanktionen nichts wissen woll(t)en.
Sie (Forderung nach BGE) wurde und wird in Teilen der Erwerbslosenbewegung propagiert, die sich gegen Hartz IV wandte. Der Gründungsmythos der Partei Die Linke besagt, dass aus dieser Bewegung jene Gruppen hervorgingen, die dann mit der PDS den Relaunch der Partei bewerkstelligten. Dabei zeigt eben die Positionierung Krämers gegen eine zentrale Forderung dieser Erwerbslosen, dass lange Zeit nicht sie, sondern ein Teil der linkssozialdemokratischen Gewerkschaftsbürokratie in der Partei den Ton angaben.
Es entbehrt nicht einer gewissen Komik und jeglicher Solidarität, im Rückblick die Forderung nach einem BGE während all der Jahre willkürlicher Erpressung derselben Zielgruppe unter die Nase zu reiben, die in ihr einen Rahmen der Ablenkung von staatlicher Praxis sprich Sanktionen sieht.
Das erscheint im gewissenhaften Nachtragen wie der plakative Fehler aller demokratischen Kräfte schlechthin, welche dieser Bezeichnung in meinen Augen nicht mehr gerecht werden können.
Wer sich so alles an einer Analyse abarbeitet, "wie sich die Linke selbst abschafft" hat sich womöglich schon Jahre an nichts anderem abgearbeitet...
Deprimierend.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (26.06.2023 14:32).