bavarian dynamics schrieb am 28.01.2022 21:41:
mal_so schrieb am 28.01.2022 15:50:
Da frage man sich, warum bei solchen hoch technischen Waffen, keine Verfallsdatum eingebaut ist, wenn diese Waffen an "Freiheitskämpfer" verschenkt werden.
Auf diese Idee ist man schon von Anfang an gekommen, zumindest was die amerikanischen Stingers in Afghanistan angeht.
Das Stichwort heißt BCU. Die BCU bei der Stinger enthält eine Hochtemperaturbatterie (thermal battery) für die Startelektronik insb. den Motorgyro. Sowie ein Fläschchen Argon um den Suchkopf zu kühlen. Es handelt sich um ein Einmalprodukt. Nicht wiederaufladbar, nicht wiederbefüllbar.
Das Argon diffundierte sowieso nach einer gewissen Zeit aus der BCU heraus, damit war die Stinger nutzlos, egal ob die Rakete selbst noch gut war. Eine neue BCU war nötig.
Außerdem: Aktiviert man die BCU einer Stinger, so hat man ein Zeitfenster von maximal 45 Sekunden für den Scharfen Schuß. Anschließend ist die Batterie leer und auch der Kühleffekt des Agrons geht dahin, der Sensor sieht wieder nix mehr.
Längst nicht jeder Zielversuch führt zum Scharfen Schuß. Das Problem ist: Zielen kann man mit einer Stinger natürlich unbegrenzt oft (Kimme-Korn, gab auch Optiken), aber wenn man wirklich feuern will, so muß man die BCU aktivieren. Und egal ob man dann feuert oder nicht (von Treffer mal ganz zu schweigen): Im Minimum hat man eine BCU verbraucht. Und die BCU lag der Stinger nicht im 100er-Pack bei. Sondern ganze DREI Stück.
Über die Argondiffusion der BCU und über die generell sehr sparsame Ausstattung mit BCUs wollten die Amerikaner schon steuern, wieviele einsatzfähige Stinger die Mujaheddin in AF haben. Das war das Verfallsdatum.
Da wäre doch ein eingebautes "Ablaufdatum" das richtige "Featcher" für solche hoch technischen Waffen.
Das wurde schon damals implementiert. Und deswegen sind auch nur sehr wenige Angriffe mit Stingers (oder anderen MANPADS) auf zivile Flugzeuge dokumentiert.
bd
Na so ein Glück dass man eine Flasche mit Argon nicht irgend wie nachfüllen kann...