Bei Frauen wird doppelt so oft wie bei Männern eine Depression diagnostiziert; auch unter Angst- und Essensstörungen leiden sie häufiger.
Die Diagnosehäufigkeit und die Erkrankungshäufigkeit sind zwei Paar Schuhe. Es gibt eindeutig mehr Essstörungen unter Frauen. Es gibt bei einer Reihe von Erkrankungen in der Psychiatrie unterschiedliche Häufigkeiten
Die Mehrheit vertritt die Meinung, Frauen seien häufiger depressiv erkrankt. Letzteres wird diskutiert. "Depression" kann ein Symptom oder eine eigene Krankheit sein. Da gibt es dann wieder eine Reihe unterschiedlicher Verlaufsformen.
Mein Vorschlag: Die Häufigkeit einer Diagnose und die Häufigkeit es Leidens unter einer Erkrankung in Zukunft sauber im Text trennen.
Die "gender medicine", die wiederum richtig "sex medicine" heißen müsste - aber das wäre zweideutig -, beschäftigt sich damit, dass Männer und Frauen unterschiedliche Krankheiten bekommen - Männer die Gicht, Frauen Arthritis, Männer Parkinson, Frauen Migräne und chronische Erschöpfung.
Sie hieß "sex medicine". Wegen der Konnotation von Sex zu sexuellen Aktivitäten und nachgewiesener Verhaltensunterschiede in der Behandlung, die nicht medizinisch zu erklären sind, hat sich der Begriff "gender" langsam durchgesetzt. Das Urteil im Text über die Sprache ist falsch. Der Begriff "gender" bedeutet hier den Versuch vorurteilsfreier zu forschen.
Ein Beleg? Bitte schön. Über Schmerzen klagende Frauen bekommen in Krankenhäusern wesentlich früher als Männer eine Medikation.