Mountain View schrieb am 20.06.2024 20:04:
USA verzögern Rüstungslieferungen an andere Länder – und bevorzugen die Ukraine
Interessanter Wechsel in der amerikanischen Haltung.
Entweder man will vorsorgen für eine eventuelle Trump-Präsidentschaft
Glaub ich nicht. Dafür kann man nicht vorsorgen.
Auch die Amis kriegen das logistisch nicht hin, der Ukraine so viel Material zu liefern, dass es für vier Jahre Trump vorhält.
oder meine Lieblings-VT bewahrheitet sich und die USA hat Angst, dass die Ukraine die Rohölförderung der Russen aufs Korn nimmt.
Das gerüchtet schon länger so vor sich hin.
Spielt sicher auch eine Rolle.
Aber das wichtigste und offensichtlichste Motiv ist ein ganz anderes:
- Sie können nicht zulassen, dass der Kreml gewinnt, denn dann brennt es auch an ganz anderen Ecken in der Welt.
- Sie haben festgestellt, dass die Ukraine mehr Material braucht.
- Also liefern sie, so viel sie können.
Alles in allem sehe ich zumindest für die russischen Angriffe in Zukunft schwarz. Welchen Einfluss das auf die anderen Punkte hat, wird man sehen. Auf jeden Fall ist die Ukraine fleißig dabei, die Raffinerien Russlands zu flambieren. Jetzt schon wieder ein Brand in der Nähe von Rostow am Don.
Ich denke, es wird eine interessante zweite Jahreshälfte.
Letztlich gewinnt entweder der, der schneller aufrüstet, als die Gegenseite gerade gegenhält.
Oder der, der als nächster seinen Abnutzungskrieg nicht mehr finanzieren kann (das wäre Russland) oder will (das wäre theoretisch der Westen).
Sollten die USA nächstes Jahr wieder ausfallen, ist das BESTE, worauf die Ukraine hoffen kann, dass die EU so viel liefert, wie sie kann, und dass das reicht, die Russen aufzuhalten, bis die USA wieder liefern.
Und dass die EU das auch so lange durchzieht. Ich vermute, dass es so kommen wird, aber vier Jahre sind politisch eine lange Zeit und die Russen fördern die Russlandfreunde in alle EU-Staaten, die unter den Wählern genauso wie die unter den Politikern, völlig ausschließen kann man nicht, dass die EU einknickt.
Ich vermute, deshalb auch all die Konferenzen über Ukraine-Nachkriegspläne und die fetten Lieferankündigungen, um da Selbstverständlichkeiten zu etablieren.
Deshalb auch der Versuch, den öffentlichen Diskurs gegen russische Einflussnahme zu härten.
Das werden ein paar sehr unbequeme Jahre, in denen politische Ansichten auch sehr reale Konsequenzen haben und um die umso erbitterter gestritten werden wird.
Warm anziehen, die Propagandamännchen rücken aus!