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4 Beiträge seit 23.12.2001

MedienGerecht

Neben Musik, Bildern und Treue zur Buchvorlage möchte ich einen
weiteren Aspekt kritisieren: Die Maßlosigkeit. 

Das meine ich im Wortsinn; Herr Brinkemper hat vergessen, das Maß der
Relativität an seine Kritik anzulegen. Selbstverständlich zeichnet ein
Film ein anderes Bild als ein Buch. Aber hallo! Darum ist es ein Film,
ist es ein Film, ist es ein Film. Wie wenig adäquat ein Buch im Film
dargestellt werden kann, haben uns bis vor kurzem die vier bekanntesten
deutschen Vielleser vorgeführt. Wollten Sie den Herrn der Ringe etwa so
dargestellt haben?

Buch und Film unterscheiden sich sehr grundsätzlich in ihren Stärken
und Schwächen, in ihren jeweiligen Charakteristiken. Ein Film eignet
sich nun einmal besonders gut, Abläufe darzustellen, bei inneren
Handlungen hat er das Nachsehen. Hier ist er - wie das Theater -
vollkommen auf die Schauspieler angewiesen. 

Der Vergleich beider Darstellungsformen, wie ihn Peter V. Brinkemper in
seiner Kritik allzu intensiv bemüht, darf nicht ohne eben diesen
Hinweis gezogen werden! Was Sie tun, Herr Brinkemper, ist der Vergleich
von Gameboy und Laptop. Und mit Recht fragen andere Teilnehmer dieser
Diskussion, mit welcher Motivation sie ihn ziehen.

Durch seine optische Präsenz nimmt der Film dem Zuschauer die Pflicht
(und die Fähigkeit) zur eigenen Vorstellung der optischen Reize ab. Man
kann es Tötung der Fantasie oder "das perfekte Verbrechen" nennen; ich
meine, dass der Film die Fantasie auf anderen Kanälen anspricht. Oder
sind Sie beim Lesen schon einmal so zusammengezuckt, wie im dunklen
Kino? 

Ich denke, diese Verfilmung wird dem Stoff in der besten realisierbaren
Filmform gerecht, die ich mir zur Zeit vorstellen kann. Denken Sie
daran, wenn Sie wieder Gameboys und Laptops vergleichen!



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