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  • EchtLinks

mehr als 1000 Beiträge seit 06.09.2019

Ergänzung der Fragestellung

"Eine resiliente Gesellschaft kann eine fehlgeleitete Regierung – ja sogar mehrere – überstehen, wenn ihre Korrekturkräfte funktionieren. Vehement habe ich im Ausland immer wieder die These vertreten, dass die deutsche Gesellschaft besonders wirksam gegen Propaganda, Repression und die fatale Liebe zum Autoritären immunisiert sei. Die Geschichte als Impfung sozusagen."

Wo hat der Herr Jan Schoenmakers seine Weisheit her?

Nomen est Omen?

Deutschland war nie resilient, sondern wurde fremdbestimmt und hat sich unergeordnet aus einem verordneten Schuldgefühl.

Ich kann mich aber nur mit der Schuld meiner Generation auseinandersetzen, nicht mit der Schuld, die andere aufgeladen haben in einer Zeit vor meiner Geburt.

Tatsächlich erschüttern die Blauen die Festen des alten Systems im Parteienklüngel am meisten, aber das liegt am Fehlen einer echten Alternative von Links.

Deshalb beschäftige ich mich nicht nur mit der Gegenwart, sondern auch den Fehlern meiner Generation in der jüngeren Vergangenheit.

Sicher in Steingarts Morning Briefing sagt ein bekannter Unternehmensführer viel Richtiges:

Einer, der unbefangen zu Werke geht, ist Prof. Wolfgang Reitzle. Er hat sein Berufsleben in der deutschen Industrie verbracht, war an verantwortlicher Stelle bei BMW, Ford und Linde und heute dient er als Vorsitzender des Board of Directors der Linde plc und als Aufsichtsratsvorsitzender der Continental AG. Er ist parteilos. Noch nie hat er auf einem Parteitag gesprochen.

Gestern bei der FDP war Premiere.

Es waren fünf unbequeme Wahrheiten, die er den Deutschen zurief:

Wahrheit Nummer 1: Wir haben unsere Spitzenposition in der Welt verloren. Reitzle wörtlich:

Man fragt sich: Wo sind wir eigentlich überhaupt noch führend? – Ganz sicher bei Steuern, Umverteilung und beim Strompreis. Und genau dafür haben einige Parteien konkrete Pläne, diese Führungsposition weiter auszubauen. “

Wahrheit Nummer 2: Der Nationalstaat ist schon als Denkraum zu eng, um dem Klimawandel effektiv begegnen zu können. Denn, so Reitzle:

Das Klima retten wir entweder global oder gar nicht. “

Auf dem Planeten werden bis 2050 rund 2,5 Milliarden mehr Menschen leben. China hat alleine in 2019 fast genauso viel Kohle-Kapazität neu aufgebaut, wie wir bis 2038 vom Netz nehmen wollen. “

In Afrika besitzen heute 600 Millionen Menschen keine Steckdose, aber sie werden berechtigterweise schon sehr bald eine haben. Und ein Großteil des Stroms aus diesen Steckdosen wird aus neuen Kohlekraftwerken stammen, die wiederum China nach Afrika liefert. “

Wahrheit Nummer 3: Es braucht den Markt und den Wettbewerb, um wirkliche Klimaneutralität auf diesem Planeten erreichen zu können. Reitzle riet zur Technologieoffenheit:

Nehmen Sie das Thema Wasserstoff. Es begleitet mich beruflich schon seit Jahrzehnten. Und die Chancen dieser Technologie sind enorm. “

Trotzdem setzen wir heute fast ausschließlich auf Batterietechnologie. “


Wie kommt das? Nun, es kommt durch die politischen Rahmenbedingungen. Dadurch, dass man eben nicht gesagt hat: „Mal sehen, welche Technologie sich durchsetzt“. Sondern: „Wir wissen im Vorhinein, was am besten ist.“ Nämlich: die Batterie! “

Die Folge ist: In der Autoindustrie bleibt kein Stein auf dem anderen. Hunderttausende alte Arbeitsplätze sind gefährdet. Für viele tausend neue Jobs fehlen die qualifizierten Leute. “

Kriegen wir das trotzdem hin? Ja. Irgendwie schaffen wir das, würde Angela Merkel sagen. Aber zu einem hohen Preis. “

Nun könnte man argumentieren: Ja, dann ist das eben der Preis, den wir zahlen müssen. Schließlich retten wir hier das Klima. “

Und dann sagt er allen, die es angeht, die Wahrheit Nummer 4, die die unbequemste aller Wahrheiten ist: Viel hilft nicht viel.

Ganz gleich, wie weit wir hier gehen mit der Deindustrialisierung; das Klima retten wir mit all dem eben leider nicht. Der Zweck, der alle Mittel heiligen soll, wird durch diese Mittel gar nicht erreicht! “

Seine Begründung:

Ein vollelektrischer Pkw zum Beispiel, der seinen Strom aus einer deutschen Steckdose lädt, fährt nicht CO2-frei. “

Im Gegenteil: Unser Strommix ist nicht nur besonders teuer. Er ist auch besonders schmutzig (CO2-lastig). Und wenn demnächst das letzte Atomkraftwerk vom Netz geht, wird er für lange Zeit noch schmutziger. “

Wahrheit Nummer 5: Die finanziellen Kosten einer dirigistischen Klimapolitik werden Europa überfordern. Reitzle sagte:

Dass es teuer wird, bestreiten ja selbst Befürworter dieses Weges nicht. Aber anders als Sie und ich machen sie sich darüber keine Sorgen. Denn sie glauben an die „Modern Monetary Theory“, sprich: an die Notenpresse – an das Schöpfen von Geld aus dem Nichts. “

Deren Folgen beschrieb Reitzle so:

Es führt in die Schulden- und Transferunion. Es führt zur Inflation. Und irgendwann führt es zur Destabilisierung des Euro. “

Seine Schlussfolgerung:

Unsere Situation gleicht der eines Schiffes, das zu sinken droht. Dabei läuft das Wasser vorne und hinten gleichzeitig rein. Allerdings ist das Loch vorne – bei uns – viel kleiner als das Loch hinten in China, Asien und Afrika. Welchen Sinn ergibt es da, dass wir fast all unsere Zeit, fast all unsere Kraft und all unsere Ressourcen darauf verwenden, das kleine Loch hier in Deutschland zu schließen? “

Warum konzentrieren wir uns nicht auch und besonders auf das große Loch? “

Fazit: Einer wie Reitzle kann nur informieren, mahnen, fragen: Die Antwort auf seine Frage nach dem großen oder dem kleinen Loch ist die Frage nach der richtigen Priorität. Diese Frage muss am Sonntag der Wähler beantworten.

Wo Reitzle auch irrt, ist die Idee mit dem Wasserstoff. Er ist eben ein Mann der Gase.

Und wenn Christian Lindner vom Sekt bezüglich der Energiefrage und der Idee synthetischer Kraftstoffe, dann erinnert mich das an die Legende zur Französischen Revolution: Warum essen sie nicht Kuchen, wenn sie kein Brot haben.

Umwelt- und Ressourcenprobleme auf das Klima und dieses auf CO2 reduzieren zu wollen. ist sicher kein Nachweis von Intelligenz!

Wer eine neue Produktionsweise fordert, muss auch eine neue Reproduktionsweise einführen können, die Nachhaltigkeit erzeugt und zwar so, dass dieses Modell global als Vorbild angenommen werden kann.

Das wird Generationen brauchen, aber es ist nicht unmöglich, aber ganz sicher nicht mit einer Jugend, die Dekadenz bereits inhaliert hat.

Frau Baerbock redet von einer neuen Produktionsweise, weiß aber gar nicht, was das ist. Herr Habeck übrigens auch nicht.

Sie sind Priester einer neuen Religion, die tatsächlich die Idee der Finanzialisierung als Weltenrettung verkaufen wollen.

Also der Steuerzahler soll die Risiken untauglicher Geschäftsmodelle übernehmen und die alten Profiteure sollen ihre leistungslosen Einkommen behalten.

Was den Staat betrifft im Modell aller 3 Kanzlerkandidaten, der soll mehr oder minder quasi im Staatshaushalt das Perpetuum mobile noch übertreffen.

Das hat Reitzle tatsächlich als Fehler erkannt.
Nur sagt er nicht, wie Geld wieder werthaltig gemacht werden kann.
Dazu gehört ein sozial verträglicher Schuldenschnitt und eine Umwälzung im Geldsystem, also auch die Abkehr vom Euro und seiner EZB.

Auch wenn es manche vielleicht nicht mehr hören möchten, es gibt ein intelligentes Marktsystem, aber bisher nur in der Theorie.

Eine Demokratisierung der Akkumulation ist leider noch nicht als Gespenst in Europa angekommen, aber das muss ja nicht so bleiben

Ein solches wäre wirkmächtiger als Gretas Fähigkeiten CO2 Moleküle sehen zu können!

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (20.09.2021 11:29).

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