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163 Beiträge seit 18.04.2019

Russischer Imperialismus?

Anlass zu schreiben ist für mich mal wieder der vorgebracht Vorwurf, des Imperialismus Russlands...
Das ist auch schnell von ARD und ZDF verkündet worden, entbehrt jedoch mangels militärischer, finanzieller und wirtschaftlicher macht, jeglicher Grundlage.
Der Begriff Imperialismus beziehe sich lt. W-pedia auf "Weltreich", auch wenn weiter aufgeführt wird, das es sich (verkürzt) um das Bestreben eines Staatswesens handele, andere Länder zu unterwerfen und in den eigenen Machtbereich einzugliedern. Dabei gehe es jedoch um "Weltherrschaft oder zumindest die Herrschaft über großräumige Gebiete außerhalb des eigenen Staates".
Die Bezeichnung "Weltreich" trifft jedoch heutzutage nur auf einen Staat zu und das sind die USA. Dazu reicht eben nicht aus, dass ein größeres Land ein kleineres Nachbarland militärisch unterwirft, sondern es muss sich um ein Streben nach Weltherrschaft auf politischen, wirtschaftlichen und militärischen Gebiet handeln. Zu allem ist Russland nicht in der Lage. Russland hat(te) ein lächerlich kleines Militärbudget, keine weltweit agierenden Flugzeugträgerflotten, keine weltweiten Militärstützpunkte, keine Herrschaft über das internationale Finanzsystem, keine Herrschaft über internationale Wirtschafts- und Finanzinstitutionen und Russland kann auch nicht dauerhaft die Ukraine besetzen und hat im übrigen auch nie solche Absichten geäußert.

Die einzige bisher bestehende Weltmacht seien dagegen die USA und auf diese treffen die o.g. Kriterien ausnahmslos zu.
Das immer wieder dokumentierte Bestreben der USA, "einzige Weltmacht" (Zbigniew Brzezinski in "Die einzige Weltmacht") zu bleiben, ließe sich nur über eine Herrschaft über den eurasischen Raum realisieren und dafür müsse eine Spaltung zwischen Russland und Deutschland, unter anderem durch Einverleibung der Ukraine in die NATO erreicht werden. Das habe ich mir nicht ausgedacht und immer wieder bestätigt, sondern amerikanische Geostrategen. Russlands Aktivitäten im postsowietischen Raum sind also nicht Ausdruck eines unabhängigen imperialen Machtstrebens zum Aufbau eines Weltreichs, sondern Folge der Eindämmungsversuche seitens der USA. Über die Hintergründe der Beteiligung der europäischen NATO-Staaten an diesen amerikanischen Bestrebungen, kann sich ja jeder selbst Gedanken machen.

Und genau hier dürfte auch ein Szenario für ein mögliches Kriegsende liegen, allerdings unter Berücksichtigung des Vertrauensverlustes der westlichen Regierungen in Russland. Wie soll Russland irgendwelchen Verhandlunglösungen vertrauen, wenn sie bisher von westlicher Seite permanent mit Füßen getreten wurden.

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