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  • Oscar Alx

872 Beiträge seit 23.12.2018

Das wird nichts mehr

Das gesamte von den USA angeführte Wirtschaftssystem ist auf dem Weg nach unten. Mitgehangen und mitgefangen sind da die "Allierten", "Partner" (oder sonstiger Euphemismus) die sich nicht abseilen wollen oder können, falls das überhaupt noch viel bringen sollte.

Das System funktionierte bislang so, dass wenn immer eine Rezession einsetzte, die Amerikaner Schulden machten und dann via Konsum das Rad wieder zum drehen brachten. Das funktionierte, weil Exportweltmeister wie Deutschland, China und die Erdöl-Exporteure ("Petrodollar") die Schuldtitel der Amerikaner aufkauften.

Das verhindert auch, dass die Exportweltmeister die wertvollen Assets der amerikanischen Wirtschaft aufkaufen, die Amerikaner aber genug Geld haben, die wesentlichen Assets bspw. der deutschen Wirtschaft aufzukaufen.

Die Details der hier beschriebenen Praxis kann man dem Buch "Super Imperialism" von Prof. Michael Hudson entnehmen. Das Geschäftsmodell der Amerikaner hat noch weitere Facette, bspw. das System der Kreditvergabe an die dritte Welt.

Dieses Modell ist nun am Ende seiner Lebensdauer angekommen, u. a. da der Kapitalbedarf der Amerikaner mittlerweile zu hoch ist und immer weniger Länder vertrauen den Amerikanern Geld an, da die wie in den Fällen Iran und Russland gesehen, auch gerne Geld klauen. Die Chinesen investieren daher lieber in neue Seidenstrassen. Die Saudis verkaufen Öl auch gegen Yuan, was für Gaddafi und Saddam Hussein in anderer Form ein Todesurteil war.

Das zweite, parallele, Problem ist, dass immer mehr Umsätze mit diversen Formen des reinen Kapitaltransfers gemacht werden als relativ mit realwirtschaftlichen Transaktionen. Das beschreibt die Transition zum Finanzkapitalismus. Die Presse ist da ganz enthusiastisch: Aktien- und sonstige Kapitalmärkte steigen an, mehr Millionäre und "Extremmillionäre" (Spiegel). Wirtschaftliche Umstellungen seit ca. 1980 forcierten Kapitaltransfer von unten nach oben. Vollbeschäftigung wurde aufgegeben, effektive Arbeitslosigkeit von 5-10% wurde normal. Effektive Einkommen relativ zu Vermögen sinken. Billigimporte bspw. aus China halten aber Preise relativ niedrig und Leute glauben, alles ist ok. Investitionen in Produktivvermögen machen immer weniger Sinn. Selbst mit Negativzinsen wird nicht mehr in die Realwirtschaft investiert. Und dann werfen Immobilien nur mehr 1,5% statt wie weiland 5% ab, etc. und dann bricht das Kartenhaus eines jeglichen Finanzkapitalismus irgendwann zusammen. Und da gibt es nie einen Ausweg, wie Prof Bas van Bavel in "

The Invisible Hand? - How Market Economies have emerged and declined since AD 500

" anschaulich beschreibt.

Möglicherweise gibt es da einen Ausweg, was aber keine rolle spielt, da die, die wo Geld haben die Politiker hinreichend so abschmieren, dass deren Lebensdauer auf Kosten der Gemeinschaft noch ein wenig ausgedehnt wird. Einstweilen kauft Deutschland Fracking-Gas von den Amerikanern, was deren Platz im Halbschatten des Untergangs noch etwas verlängert. Mittlerweile müssen die" Alliierten" Amerikas Rezessionen finanzieren ohne dass sie noch was zurückbekommen. Sie sind auch essentiell ausgemergelt und haben nichts mehr zu geben.

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