Viele Jahre basierte die deutsche Wirtschaftskraft zu einem großen Teil auf hohen Exportüberschüssen sowie auf einer preisgünstigen Energieversorgung. Doch aufgrund verschiedener internationaler Faktoren, aber auch inländischer Versäumnisse wie eine Vernachlässigung des Bildungssystems zum Beispiel, trägt dieses Geschäftsmodell nicht mehr.
Während ich bei der Bildung und in einigen weiteren Bereichen den Staat gefordert sehe, sollte sich die öffentliche Hand im Bereich der Konjunkturpolitik allerdings zurückhalten. Eine den Staatshaushalt belastende, teure Subventions- und Finanzpolitik halte ich auf Dauer für nicht geeignet, die deutsche Wirtschaft zukunftsfähig zu machen.
Vielmehr sehe ich die Grundprinzipien der Sozialen Marktwirtschaft als zielführend an, die in den 1950er Jahren das deutsche Wirtschaftswunder bewirkten. Karl Schiller (SPD), Wirtschaftsminister von 1966 bis 1972, brachte den damaligen ökonomischen Grundgedanken auf den Punkt: So viel Markt wie möglich, so viel Staat wie nötig.
Dabei müsste freilich eine Neuauflage der Sozialen Marktwirtschaft zwischenzeitlich gewonnene ökonomische Erkenntnisse berücksichtigen und um ökologische Komponenten ergänzt werden.