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Avatar von stefano2050
  • stefano2050

mehr als 1000 Beiträge seit 01.04.2006

Je später am Netz, umso länger läuft dann der Laden

Mit besonders hohen Strompreisen.

Frankreich macht gerade seine Atomkraftwerke fit.
Deswegen sind ein paar mehr gerade abgeschaltet.
Trotzdem exportiert Frankreich weiterhin besonders nachts.

Mit Stromverkauf im der Größenordnung von 11 GW mit 100 TWh und mehr macht dann in Zukunft Frankreich groß Kasse bei jetzt Spotpreisen von 20 Cent pro kWh im Mittel beim Mangelländern Deutschland, Österreich, Italien und Co.

Die französischen Atomkraftwerke produzieren zu 2 bis 3 Cent pro kWh abseits Kapitaldienst für die Sondertarife des französischen Staates.
EDF wird und wurde als Schuldenturm benutzt abseits der Offiziellen Verschuldung.

Da verdient Frankreich dann 15 Milliarden Euro im Jahr mit seinem Atomstrom.

Das Projekt in Großbritannien wird durch die Inflation und durch die höheren Strompreise immer lukrativer.
Der garantierte Strompreis ist in GB schon länger unterhalb des Marktpreises.
Mit Stilllegung der Kohlekraftwerke und Verweigerung neuer Erdgaskraftwerke mangels unerwünschten russischem Erdgas wird dieses neue Atomkraftwerk für GB immer wichtiger.

Mit dem Ausbau von Wind und PV wird zuverlässiger Grundstrom aus Atomkraft und Wasserkraft immer wichtiger.

Es hat sich umgekehrt teilweise das Preisgefüge in Deutschland.
Früher war Spitzenlast mittags sehr teuer. Nun ist dies schon oft die billigste Zeit des Tages.
Spitzenpreise werden für die Zeit um 8 Uhr und 19 Uhr gezahlt.
Dort wird viel Pumpstrom eingesetzt, der nachts in Frankreich von Atomkraftwerken und in Deutschland von Braunkohle, Steinkohle und Erdgas produziert wird.

https://www.agora-energiewende.de/service/agorameter/chart/power_import_export/08.06.2022/10.06.2022/today/

Frankreich importiert auch gerne Strom, wenn es ihn fast geschenkt bekommt wie am 6. Juni.

https://www.agora-energiewende.de/service/agorameter/chart/power_import_export/05.06.2022/07.06.2022/today/

Nur wer soll an solchen Tagen im Jahr 2040 100 GW abnehmen? Netzausbau für Handling von über 200 GW bei Normalverbrauch von zukünftig 80
GW. XY GW abdrehen und Entschädigung dazu bezahlen?
Wasserstoff werden einige erzählen. Nur solche Elektrolyse funktioniert am besten mit kontinuierlicher Produktion mit Grundlaststrom.

Norwegen, Schweiz und Österreich nehmen geschenkt ein paar GW ab um ihre Wasserkraft später teuer zu verkaufen.
Frankreich wird da keinen PV oder Windstrom aus D benötigen bei Verdreifachung von PV und Wind bis 2030 auf zusammen 50 GW Peak.

Italien wird auch viel mehr PV-Strom erzeugen für mehr Klimaanlagen, Wärmepumpen und Elektroautos und braucht jedoch Grundlast, wenn besonders im Winter eine große Lücke da ist und Erdgaskraftwerke unerwünscht sind.

Polen wird auf Atomkraft, PV, Solarthermie, Wärmedämmung setzen bei einem Kohleausstieg.
Erdgas ist keine Option nach dem russischen Angriff.

https://www.agora-energiewende.de/service/agorameter/chart/future_compare/05.06.2022/07.06.2022/future/2040/

Der Blackout ist da nicht weit bei solch extremen Regelleistungen von über 100 GW.
Ein konventionelles Backup von über 80 GW ist dazu nötig an Wintertagen mit Flaute.
Die Millionen Elektroautos und Wärmepumpen wollen da weiterhin ihren Strom.

Erstaunlich wie hoch weiter die Stromproduktion in D mit Erdgas mit über 10 GW ist, trotz öffentlichen Schwafeln zum Sparen und zum Auffüllen der Speicher. Da würde man doch eine Halbierung auf 5 bis 6 GW erwarten auf die Kraftwerke, die auch Wärme liefern müssen.

https://www.agora-energiewende.de/service/agorameter/chart/conventional_power_generation/08.06.2022/10.06.2022/today/

Und wo die Residuallast von bis zu 80 GW herkommen soll 2040, will keiner erklären.

https://www.agora-energiewende.de/service/agorameter/chart/future_compare/08.06.2022/10.06.2022/future/2040/

Fazit: Es ist schon erstaunlich wie Freizeitenergieexperten hier Artikel schreiben.
Und die Probleme fehlender konventioneller Kraftwerke in Zukunft einfach mal verneinen.
Das wird sich schon irgendwie regeln, bis der große Blackout dann die Realität zurückruft.

Ähnlich wie bei der Russischen Invasion haben ein paar gewarnt. Weil aber ja viele für die Ausstiege waren, muss keiner zurücktreten.
Und die Merkels der „Energiewende“ erzählen weiter, dass sie alles richtig gemacht haben.

Für Frankreich und EDF ist trotz Bauverzögerungen und Kostensteigerungen beim EPR trotzdem alles im Plan, weil die Atomkraftwerke immer wichtiger werden und für Atomstrom immer mehr gezahlt wird. Jeden Tag wird der französische Atomstrom wichtiger und die Differenz in den Industriestrompreisen größer in Europa.
Die Dillinger Hütte im Saarland an der Grenze zu Lothringen plant schon eine Stromleitung nach Frankreich für Strom aus Cattenom, damit sie weltweit konkurrenzfähig bleiben.

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