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Re: Ultras brauchen immer Sündenböcke

Merimi Fön schrieb am 24.05.2022 17:43:

Ach, da wäre ich vorsichtig. Wenn Deutschland auf sich allein gestellt wäre, dann würde es da auch Blackouts en masse geben. Wie oft sind die französischen AKWs eingesprungen, wenn mal wieder Dunkelflaute herrschte ... und wie oft die polnischen Kohlekraftwerke. Sei da besser mal ganz still.

Warum vorsichtigig? Das ist Allgemeinwissen! Jeden kühleren Winter zittern die Franzosen. Zum Einen wegen der Kälte, weil sie enormsparen müssen damit es nicht zum Blackout kommt und eben vor dem Blackout, weil er trotz sparen immer noch wie ein Damoklesschwert über den Köpfen hängt. Im Januar 2017 musste Frankreich das Äquivalent von 18 AKW importieren, zum Gros von den Deutschen...

Achja: im Sommer werden die AKW auch reduziert gefahren, weil die Gewässer nicht mehr genügend Kühlleistung liefern.

Á propos Dunkelflaute: mit Beznau hatten wir in der Schweiz 3 Jahre Dunkelflaute. Und was das in Relation zu einer Wetter-Dunkelflaute bedeutet ist das:

Die Analysten des Deutschen Wetterdienstes DWD haben das Wetter zwischen 1995 und 2015 ausgewertet und errechnet, wie häufig Windräder und Solarkraftwerke weniger als 10 Prozent ihrer Nennleistung geliefert haben. Betrachtet man da nur die Windräder an Land in Deutschland, dann gibt es 23 mal im Jahr solche 48-Stunden-Flaute-Phasen. Nimmt man die Windkraftanlagen vor der Küste dazu (da weht es beständiger), sind es noch 13 und betrachtet man Wind und Sonne kombiniert , dann sind es zwei Phasen in denen jeweils zwei Tage lang wenig Energie erzeugt werden kann.
Sieht man die Sache europaweit, dann wird deutlich, dass ein europäischer Verbund das Risiko eines Black-Outs durch Dunkelflaute am Besten verringern kann. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass dieses Phänomen europaweit auftritt, ist beträchtlich geringer: Nur einmal alle fünf Jahre ist damit zu
Es geht also um wenige Tage, an denen in einer Welt mit 100% erneuerbarer Stromversorgung Lösungen gefunden werden müssen.

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