... löst nur bedingt Probleme, schafft aber eine ganze Reihe Neue. Wir haben schon den unseligen Zustand, dass "Schulden" vererbt werden dürfen, nämlich die, die man u.a. beim Staat hat.
Die Erbschaftssteuer sorgt auch für das Problem, dass man beim Akzeptieren des Erbes u.U. Immobilien, Firmenanteile o.ä. erbt und liqudieren müsste, um die Steuer zu zahlen. Nehmen wir an dein Beispiel "99%" - dann müsste jemand, der ein Haus erbt, den Momentanwert des Hauses effektiv als Steuern entrichten. Wenn das Haus nun 'ne halbe Million wert ist, muss derjenige also dann 495.000 Euro aufbringen, um die Steuern zu zahlen - was effektiv nur über den Verkauf des Hauses gelingen wird. Also ich habe keine halbe Million für "Erbsteuern".
Bei Firmenanteilen ist es genau das gleiche: 99% ist effektiv eine Enteignung.
Nein, statt Erbschaftssteuer stelle ich mir wirklich lieber eine "vermögensabhängige Einkommenssteuer" vor. Je mehr jemand hat, desto stärker wird sein Einkommen besteuert. Man könnte auch die Gegenrichtung einlegen: je weniger jemand hat, desto geringer wird er auch besteuert - das kann u.U. auch "Negativsteuern" bedeuten. Wer nix hat, der zahlt nicht nichts, sondern bekommt sogar noch was raus, sozusagen. Zum "reichwerden" soll das aber nicht gedacht sein, sondern als garantiertes "Existenzminimum" - anders als beispielsweise Hartz IV.