Cog.Dissonanz schrieb am 15.06.2018 11:40:
die Spieler müssen das Geld mit Zinsen zurückzahlen. Die Zinsen existieren nicht, dafür müssen die Spieler neue Kredite aufnehmen
oder anderen Spielern Geld oder Hab und Gut abnehmen
oder, ihr Hab und Gut an die Bank geben.
Wer gewinnt?
Milchmädchenrechnung ...
Die Argumentation basiert auf einem Fehler, der darin liegt, dass Ökonomen nicht mit Einheiten rechnen können. Wenn die Bank einen Kredit ausgibt, dann hat sie Forderungen an die Rückzahlung der Kreditsumme (Einheit: €) und die Zinsen als Leihgebühr (Einheit: €/Jahr).
Die Kreditschuld ist also eine Zustandsgröße und die Zinszahlungen sind eine Flussgröße. Das bedeutet, dass die Zinszahlungen über den Umlauf des vorhandenen Geldes bezahlt werden können. Haben alle Kreditnehmer zusammen 100€ Schulden bei der Bank zu 2% Zinsen, so müssen von den im Umlauf befindlichen 100€ jedes Jahr 2€ an die Bank bezahlt werden. Diese kann damit Mitarbeiter bezahlen, Büromöbel kaufen oder Dividenden an Aktionäre ausschütten. Das Geld landet somit wieder im Wirtschaftskreislauf. Da durch bloße Zinszahlung kein einziger Euro Grundschuld getilgt wurde, ist die im Umlauf befindliche Geldmenge weder größer noch kleiner geworden.
Man kann sich trefflich darüber streiten, wie gerechtfertigt Zinszahlungen als Leihgebühr für Fiat-Geld ist, aber es ist ein Irrtum anzunehmen, dass man immer mehr Kredite bräuchte, um die Zinsschulden zu bedienen.