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Avatar von heimburki
  • heimburki

mehr als 1000 Beiträge seit 07.02.2018

Nein...

1. Einige beeilen sich eben und hören dann damit nicht auf, weil es so gut läuft

Auch dazu gibt es Statistiken:
"Laut der Studie haben gut 28 Prozent der deutschen Multimillionäre ihren Wohlstand allein dem Erbe zu verdanken. Das ist - neben der Schweiz - der höchste Wert aller untersuchten Länder. Bei 31 Prozent geht der Reichtum demnach auf eine Mischung aus Erbe und selbsterwirtschaftetem Vermögen zurück. Lediglich 41 Prozent haben es ohne Erbe zu Reichtum gebracht."
http://www.spiegel.de/wirtschaft/reichtum-deutschland-hat-die-meisten-multimillionaere-in-europa-a-1003878.html

Man kann es auch anders sagen: gut 60% wären ohne ein großzügiges Erbe nicht reich.

Abgesehen davon gehört zu Reichtum auch eine Menge Glück, zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu sein, aufs "richtige Pferd" gesetzt zu haben usw. mit normaler Tätigkeit wird man normalerweise nicht reich. Wenn man ein ordentlich hohes Einkommen hat und sparsam lebt, kann man es vielleicht zum Millionär schaffen, mehr ist für gewöhnlich nicht drin.

Aber nochmal: das geht am Kern des Problemes vorbei.

Das ist aber nicht das Thema des Artikels oder der Umfrage. Es geht allein um die Gleichheitsfrage.

Der Artikel erwähnt gar keine Folgen sondern beschreibt nur eine Entwicklung: die Ungleichheit bei Einkommen und Vermögen steigt. Und diese Entwicklung ist erstens so nicht nötig, zweitens destabilisierend und drittens besorgniserregend, wie ich schon ausgeführt hatte.

"Na und? Mir wäre es auch egal, wenn die 70% hätten. Es geht mich und dich nichts an. Für uns beide wie alle anderen geht es nur um die Frage, ob wir selbst in angemessener Weise in der Lage sind, uns genügend Wohlstand zu erarbeiten, um A) Lebensrisiken besser begegnen zu können und B) um am Lebensende, wenn es nicht mehr so gut geht ein Kissen zu haben auf dem es sich ausruhen lässt."

Du durchdringst gar nicht die Folgen dieser Machtverteilung, du hast keine Sekunde darüber nachgedacht, Stimmts?

Was ist denn, wenn du, bedingt durch die Politik und die Gesetze (die von eben jenen Reichen diktiert werden) eben nicht mehr "genügend Wohlstand für dich selbst erarbeiten kannst"? Genauso geht es ja vielen Geringverdienern, die aus dieser Mühle nicht mehr rauskommen. Oder Unternehmen, die plötzlich mit chinesischen Löhnen und Standards konkurrieren müssen, weil die Quandts halt gerne mehr BWM in China absetzen möchten und dafür die Zölle geschliffen haben? Oder wenn im Standortwettbewerb ständig die Steuern für Konzerne und Kapitalbesitzer gesenkt werden und du dann als Ausgleich die Straßensanierung selbst bezahlen musst, vielleicht noch den Arzt, so wie früher und damit es dir nicht langweilig wirst, bekommst du per Migration neue Billiglöhner vor die Nase gesetzt, die du dann integrieren darfst, denn "du schaffst das!". Kommt dir nicht bekannt vor?

Oder wenn die Reichen beschliessen, dass ihnen das mit Staat und demokratischer Kontrolle nicht mehr so gefällt und sie lieber mehr Diversität und dafür Polizeistaat haben wollen.

Deine Ignoranz gegenüber solchen potentiellen Folgen kann nur daran liegen, dass du bisher nur positive Erfahrungen gemacht hast und nicht weißt, was wir alles zu verlieren haben.

Der Inhalt der Umfrage schon: Es geht um Neid, Umverteilung und Gleichmacherei, sprich kernsozialistische Themen.

Um Neid geht es gar nicht, das ist die übliche billige Unterstellung bei dem Thema. Mehr wirtschaftliche Gleichheit bringt nachweislich auch mehr an Sicherheit und Zufriedenheit. Du musst da keine unsinnige Dichotomie zwischen Kommunismus und Radikalkapitalismus aufbauen, die Lösung liegt, wie immer, irgendwo in der Mitte.

Eine gewisse Ungleichheit ist rechtfertigbar und vermutlich sogar nützlich, bei den vorliegenden Verhältnissen, liegt der grüne Bereich aber längst hinter uns.

Hinsichtlich des persönlichen Vermögens, und dass man nicht genug abbekommt, oder hinsichtlich der Machtausübung durch Multimilliardäre wie George Soros?

Ökonomisch:

1)
Reiche konsumieren, relativ zu ihrem Einkommen, zu wenig, bestenfalls investieren sie außerhalb der Finanzmärkte, falls nicht, sorgen sie für eine Krisenökonomie, da sie beständig die Geldmenge verringern und für Spekulationen an der Börse verwenden, was die nötige Anzahl Nachschuldner (nicht selten der Staat, alle Staaten sind ja überschuldet u.a. deswegen) in die Höhe treibt.

2) Da sie selbst wenig nachfragen, aber auch nur dann investieren, wenn die Nachfrage stimmt, kommt es schnell zu sogenannten "Liquiditätsfallen", d.h. es gibt zuviele überschuldete Leute, die kaum mehr konsumieren können und auch nicht weiter aufschulden und die stehen reichen Leuten gegenüber, die genau deshalb nicht mehr investieren. Aus solchen Gründen drucken ja die Zentralbanken jetzt gerade Geld.

Politisch:

1) Bertelsmann-Stiftung, Bilderberg, Soros, CfR etc. pp.

2)
https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2015/04/26/princeton-studie-als-warnung-an-europa-usa-sind-keine-demokratie-mehr/

(Was will man schon mit Kapital aber ohne Arbeit oder umgekehrt?)
Komische Frage, mir würde da eine Menge einfallen...

Ganz ehrlich, mir fehlt da die Phantasie. Hilf doch mal: Was bringt Kapital ohne Arbeit und was bringt Arbeit ohne Kapital? Bitte praktische Beispiele.

Ich verstehe die Frage nicht. Wenn ich Kapital habe, kann ich doch alles machen, auch mir Arbeit verschaffen. Ich kann die unmöglichsten Projekte finanzieren. Ich kann die Politik in mein Wunschrichtung steuern, ich kann NGOs finanzieren etc. pp. siehe Soros.

Meines Wissens hat der Typ nie im klassichen Sinne gearbeitet, ein reiner Spekulant.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (15.06.2018 16:21).

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