MichaelDi schrieb am 09.01.2024 17:07:
So wie es zur Zeit aussieht, werden gewerbliche Grosskunden die Hauptabnehmer von grünen Wasserstoff werden - nur sie sind realistischerweise in der Lage, mit dem Gas effektiv und sicher umzugehen. Allerdings gibt es bis auf weiteres noch keine massive und häufige Überproduktion grünen Stroms, die sinnvoll zur H2-Erzeugung genutzt werden kann. Deshalb investieren Unternehmen auch noch nicht so viel in diese Technologien.
Nicht ganz, derzeit werden Produktionslinien für Elektrolyseure aufgebaut, z.B. von Siemens und Bosch. Das passt zeitlich auch gut, die Zeiten mit grünem Überschußstrom nehmen zu. In zwei bis drei Jahren werden wir dann den Aufbau der Wasserstoff-Produktion sehen.
Ganz davon abgesehen dürfte Dänemark mit seinen Windstromüberschüssen am ehesten Frontreiter werden, Deutschland hat noch lange nicht das gleiche Potential. Der Ausbau und die Modernisierung der Stromnetze und damit der Direktverbrauch als Strom hat in Deutschland aus guten Gründen Vorrang. Und je schneller sich Batterietechnologien entwickeln, desto minder attraktiv sind H2-Investitionen.
H2 und Akkus bedienen aber unterschiedliche Segmente und stehen nicht zueinander in Konkurrenz. Akkus sind für die kurzfristige Speicherung im Tagesgang, H2 für längerfristige Speicherung, ab ca einem Tag. Die Kosten entscheiden bis zu welcher Dauer was besser ist. Ob Akkus irgendwann so billig werden, dass eine Langzeitspeicherung lohnt, ist mehr als fraglich.