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  • hdwinkel

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Re: Es ist immer leicht, das Leben anderer zu opfern

auf_der_hut schrieb am 08.09.2024 11:28:

hdwinkel schrieb am 07.09.2024 20:54:

Ich ahne mal, wer da nur von der Außenlinie anfeuert und garantiert nicht selbst im Schützengraben sterben wird.

Reisen Sie denn in die besetzen Gebiete, um dort die Folgen ihrer Appeasement-Strategie mit den Ukrainern solidarisch zu teilen? Oder alternativ in die Ukraine, wo ohne Flugabwehr jede Nacht zig Drohnen und andere Geschosse auf die großen Städte herabregnen würden, statt nur ein paar wenige bzw. längst wie in Syrien oder Tschetschenien mit Flugzeugen täglich hunderte von Tonnen Sprengstoff über der Zivilbevölkerung abgeladen würden? Helfen Sie hier Flüchtlingen, die vor dem Krieg, den Russen oder beidem nach Deutschland geflüchtet sind? Stehen Sie für die Folgen ihrer Forderung nach einer wehrlosen Ukraine gerade? Oder geht es nur darum wieder seine Ruhe und eine niedrigere Gas- und Stromrechnung zu haben? Das könnte ich verstehen, nur sollten Sie es dann nicht hinter einer pseudomoralischen Fassade verstecken oder das Völkerrecht falsch darstellen.

Die völkerrechtliche Situation ist eindeutig, die Ukraine hat das Recht sich zu verteidigen.
Ich habe auch noch nie etwas gegenteiliges behauptet, also sollten Sie mir das auch nicht unterstellen.
Und übrigens unterstütze ich ukrainische Flüchtlinge und nicht nur diese. Und das sogar freiwillig.

Was die Moral anbelangt unterstellen Sie mir eine Pseudomoral?
Weshalb?
Die Gesinnungsfragen sind leicht zu beantworten:
- Russland hat sich vollständig zurückzuziehen
- Russland hat Reparationen zu zahlen
- Russlands Führung gehört angeklagt
Und ich teile sie!
Es gibt darüber hinaus aber auch eine Verantwortungsethik. Und die besagt, dass man sich mit den Folgen seines Tuns auseinandersetzen muss.
Und da ist es, ebenfalls moralisch sehr gut begründet und in meinen Augen eben nicht vertretbar, dass hunderttausende Menschen sterben, obwohl es alternative Lösungen gibt. Und wofür soll der Heldentod ganzer Generationen junger Ukrainer (und übrigens auch Russen) letztendlich gut sein? Für Ihr eigenes moralisches Gewissen keine Ungerechtigkeit zu dulden? Was soll denn das für eine Moral sein?
Zumal Sie ja ebenfalls nicht selbst mitkämpfen werden, richtig?

Wir können es hier recht kurz machen. Sie unterstellen mir so eine Art unterlassener Hilfeleistung.
Ich lehne Hilfe aber nun mal ab, die zum Tod des Patienten und seiner gesamten Umgebung, also auch für mich führen könnte.
Und nein, ein Verpflichtung zu Waffenlieferungen gibt das Völkerrecht gerade nicht her. Ganz im Gegenteil, fordert es ein Gewaltverbot, also die Pflicht, Kriege schnellstens zu beenden.

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