Brockhaus, Bertelsmann und Microsoft Encarta waren nicht besser, eben weil das, was auch deren Redakteure gelegentlich verzapften, nicht von jedem berichtigt werden konnte. Lies mal Encyclopaedia Brittanica - die gibts noch - und dann vergleich, welche von deren Artikeln wirklich viel Mehrwert ggü. Wikipedia bieten.
https://www.britannica.com/biography/James-III-king-of-Scotland
https://en.wikipedia.org/wiki/James_III_of_Scotland
https://www.britannica.com/search?query=Muskox
https://en.wikipedia.org/wiki/Muskox
Natürlich waren die "Artikel", so hießen die ja nicht, die Einträge in Brockhaus und Bertelsmann oft kürzer. Einen Eintrag zu Anna Lena Baerbock hätte es in einem Brockhaus oder Bertelsmann 2024 vielleicht komplett gar nicht gegeben und wenn, dann stünde da nur "ist seit x deutsche Außenministerin". Vergleiche dazu Encyclopaedia Brittanica zu James Cleverly, der britischer Außenminister mit ähnlich belangloser Vorgeschichte wie Baerbock war:
https://www.britannica.com/search?query=James+Cleverly
Kein Eintrag. Also um das on par zu bringen, müsste die Wikipedia den Baerbock-Artikel ganz löschen. Und ja, der aktuelle UK Foreign Secretary David Cameron hat einen Artikel, aber der war eben auch vorher schonmal Prime Minister. Enzyklopaedisch gab es vorher viel weniger Wissen, das wird oft unterschätzt. Ja, manche Menschen haben dann öfter zur Bibliothek gegriffen, aber ohne Unimitgliedschaft - also ohne eingetragener Student oder Dozent zu sein - darfst du viele Sachen, weil sie nur noch als Online-Quellen vorliegen, heute nur noch vor Ort lesen. Oder du bezahlst bei SpringerLink, CambridgeCore und wie sie alle heißen 30 Euro für ein 30-Seiten-Paper. Dass das Leute öfter machten, wenn die Wikipedia nicht verfügbar wäre, wage ich zu bezweifeln. Wer die Wikipedia für etwas überwiegend schlechtes hält, hält die Alternativen für besser, als sie sind.