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  • van Grunz

mehr als 1000 Beiträge seit 27.12.2007

Der Kampf um die Deutungshoheit ist schon seit je her ein politischer

Aus diesem Grund ist es naiv zu glauben, daß es keine Interessenten gäbe, die Wikipedia-Verantwortliche zu beeinflussen versuchen.

Jegliche intransparente Strukturen, vor allem im Bezug auf herrschaftliche Instrumente, wie Wikipedia eines darstellt in Bezug auf die Deutungs- und Meinungs-Hoheit, werden über kurz oder lang zu einer Instrumentalisierung führen.

Der Mangel an Transparenz, also das Operieren im Verdeckten, ist eine Eigenschaft, die schon seit Gedenken sogenannten Geheimdiensten innewohnt.

"Nicht namentlich genannte Geheimdienst-Mitarbeiter wollen Information XY bestätigen" ist demnach gleichzusetzen mit: "Wikipedia-Artikel AB schrieb XY"

Deswegen ist das Vertrauen, was Wikipedia-Artikeln entgegegen gebracht wird, nur mit Naivität zu begründen, die daher rührt, daß der Mensch von sich aus denkt, daß jemand, der solch einen wichtigen Posten inne hat, sich auch der immensen Verantwortung bewußt sei.

Womöglich ist er das sogar. Aber die Verwantwortung ist nur dann ein scharfes Schwert, wenn sie bei Mißbrauch zu Sanktionen führt. Tut es das nicht, bleibt neben der Verwantwortung die Macht, die ein solcher Posten bekleidet. Diese ist nicht als belanglos abtubar, sondern sorgt dafür, daß mitunter Millionen von Menschen aufgrund eben diesen Informationen ihr Denken steuern.

Genau das ist das Grundproblem einer jeglichen Demokratie, die sich als solche schimpft, aber im Endeffekt den Verantwortlichen freie Hand läßt, ohne sie zur Rechenschaft ziehen zu können.

Deswegen sollte die aktuelle Devise lauten:
Wikipedia ist ein Anhaltspunkt -- keine Referenz.

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