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  • palette

634 Beiträge seit 16.11.2014

Moneybutton

Zunächst einmal Danke für den Artikel. Angesichts der Bedeutung der Wikipedia sollte das offensichtliche (wenn auch [noch] nicht abgeschlossene) Scheitern des Projekts viel häufiger und vor allem breiter diskutiert werden.

Qualität kostet Geld, das stimmt, und das idealistische Dogma der Kostenfreiheit öffnet nur Tür und Tor für "kommerzielle Investoren". Und dabei ist es egal, ob es sich um Unternehmen, Stiftungen, Denkfabriken, staatliche oder geheimdienstliche Strukturen handelt. Was zählt ist: Sie können zahlen, passende Lohnschreiber finden sich schon.

Dezentralisiertes Crowdfunding von individuellen Autoren könnte da die Lösung sein.

Viele YouTuber sichern sich ja ihre kreative Unabhängigkeit durch Crowdfunding. Meist wird dafür Patreon genutzt. Und ich könnte mir so ein Modell für Wikipedia vorstellen.

Also, nicht so, wie es jetzt ist, dass zentral für die Gesamtorganisation Wikipedia Spenden gesammelt werden. Das kann ja gerne weitergemacht werden. Aber die Möglichkeit, direkt die einzelnen Autoren finanziell zu unterstützen, das ist das was fehlt.

Die Blogging-Plattform yours.org hat zum Beispiel einen Trinkgeld-Button entwickelt:
https://www.moneybutton.com/

Die Idee dahinter ist (wenn ich das richtig verstanden habe), die Like-Funktion in sozialen Netzwerken durch Trinkgeld in Form von Kleinstbeträgen zu ersetzen. Wenn 1.000 Leute statt einem materiell wertlosen Herzchen im Schnitt 10 Cent Trinkgeld für einen Beitrag zahlen, das ist schon n netter Nebenverdienst.

Das würde auch diesen Rot-Färbe-Bots hier auf Telepolis ein Ende bereiten: Der Minus-Button wird abgeschafft, statt dessen gibt es nur den Trinkgeld-Button für den jeweiligen Autoren, sowohl auf der Hauptseite als auch im Forum.

Also, vielleicht habe ich das nicht ganz durchdacht und sehe gewisse Probleme dabei nicht, aber ich finde dieses Crowdfunding individueller Autoren durch Mikrozahlungen hat enormes Potenzial für die gesamte Struktur des Internets. Von professionellem Journalismus über Social Media (Geld statt Dopamin-Kick) bis hin zu Wikipedia und mehr.

Verschiedene, miteinander konkurrierende Wikipedias wäre jedenfalls die weitaus schlechtere Lösung. Zentrale Plattformen zu haben macht durchaus Sinn, man sollte sie aber möglichst dezentral strukturieren und organisieren. Und um das rentabel machen zu können, muss eine Finanzierung der kleinsten Einheiten möglich und gewährleistet sein. So ein "Moneybutton" wäre das entsprechende Werkzeug dafür.

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