wiki zu rolf winter https://de.wikipedia.org/wiki/Rolf_Winter
Schau unter kritik, der kritiker ist selbst google fast unbekannt und statt Antiamerikanismus hier die wahrheit:
"die sache mit dem völkerrecht
Bis 1976 war es amerikanischen geheimdiensten mit präsidialem segen gestattet, im ausland an putschversuchen teilzunehmen oder sie selber zu inszenieren und staats- oder ministerpräsidenten zu töten, um die umstürze zu besiegeln. Die 'central intelligence agency', hat von dieser möglichkeit reichen gebrauch gemacht, ehe präsident ford mit einer 'executive order' das amtliche morden verbot.
Am ausgang des jahres 1989 stellte sich der direktor der cia, William H. Webster, einigen journalisten der 'washington post' zu einem interview, um über die regeln auskunft zu geben, nach denen seine global tätige organisation in der bush-administration verfährt. Mr. Webster erklärte erstens, daß die vereinigten staaten für sich das recht reklamieren, in jedem land der welt - und zwar ohne die zustimmung oder auch nur das wissen der jeweiligen regierung - personen zu verhaften, zu 'kidnappen' und in die vereinigten staaten zu bringen. und zweitens: Mr. Webster bekundete, daß die cia auch nach den derzeit geltenden richtlinien im ausland putschversuche unterstütze, 'solange der tod eines politischen führers nicht erklärtermaßen ziel des putsches ist': eine deutung, die er freilich schon in seinem nächsten satz qualifizierte, indem er sagte, natürlich dürfe die cia umstürzen in fremden ländern assistieren, in deren verlauf ein staatsmann 'versehentlich getötet' werde.
Während Mr. Webster derart die allzuständigkeit seines dienstes deutlich machte, lag dem us-verteidigungsminister Richard Cheney ein papier des für die armee zuständigen ministers vor, das darauf abzielte, die armee so zu organisieren, daß sie 'schneller als bisher an krisenpunkten rund um die welt verfügbar und einsatzbereit ist'.joint vision 2020 ?
Aber das völkerrecht? und die 'inneren angelegenheiten' eines landes, in die sich fremde mächte nicht einmischen dürfen? Und die 'soveränität' eines jeden landes, das zugriffe von außen nicht duldet, schon gar nicht 'kidnapping' oder den eingriff der us-army?
Das sind im amerikanischen zeitalter des späten 20. jahrhunderts naive fragen. Die vereinigten staaten von amerika stehen nach ihrem selbstverständnis über dem völkerrecht. Ihre souveränität reicht weiter als die eines landes, in dem jemand zu 'kidnappen' ist. Innere angelegenheiten eines fremden staates, die vor dem zugriff der vereinigten staaten sicher sind, kann es nicht geben, denn das recht der vereinigten staaten auf die wahrung einer von ihr definierten ordnung greift über grenzen und umfaßt alle erdteile.
Sie, und nur sie, dürfen libyen bombardieren, den libanon kanonieren, grenada besetzen, vietnam bekriegen, auch laos und kambodscha, ein 'kidnapping' in panama inszenieren, einen iranischen airbus abschießen, wahlen in nicaragua kaufen, politische opposition auf den philippinen durch demonstrative tiefflüge amerikanischer kampfflugzeuge einschüchtern, telefon und post in deutschland überwachen, einen stellvertreterkrieg in afghanistan führen und basen und truppen in allen teilen der welt unterhalten. sie dürfen alles - und der rest der welt hat längst aufgehört zu widersprechen, wie er übrigens auch den ankündigungen Mr. Websters nicht widersprach."
rolf winter die amerikanische zumutung, münchen '90
greetz
edge