Wer dort im Prüfungsausschuss sitzt hat de facto Narrenfreiheit und dessen Urteil ist - bis auf Formalitäten - gegen jede Form von Kritik oder Korrektur gefeit.
Natürlich kann der Prüfling Einwände einlegen.
Natürlich kann der Prüfung klagen.
Gewinnen kann er jedoch nur, wenn der Prüfer es zulässt.
Denn der Einwand landet bei demselben Prüfer und der Richter prüft nur Formalitäten. Zudem wird selbst im Falle eines gerichtlichen Sieges nur der Versuch annuliert, nicht die falsche Note korrigiert. Ein Sieg geht jedenfalls anders.
Sobald man Einsicht in solche Systeme bekommen hat - und diese als das analysiert was sie sind - bekommt man einen noch viel deutlicheren Eindruck davon, wie viel unsere Demokratie wert ist.
...
Im Laufe der Jahrzehnte ist all das deutlich schlimmer geworden. Wie einseitig die Medien zu bestimmten Themen berichten, brauche ich hier keinem erzählen. Dazu passt auch die Wikipedia-Geschichte des Artikels.
Die Machthaber und Eliten haben sich noch nie gerne etwas vorschreiben lassen. Nur, weil man uns Pöbel im Rahmen der letzten Jahrzehnte etwas mehr Freiheit gelassen hat als die Jahrhunderte zuvor, heißt dass nicht, dass sich am System etwas geändert hat. Wir sind solange frei, solange wir mitspielen und nicht gefährlich werden. Ändert sich das, ist es schlagartig vorbei mit der Freiheit und dem Rechtsstaat. Das war vor Jahrhunderten so, das ist heute so.