pganon schrieb am 29.01.2019 10:36:
[...] Aber nichts ist einfacher, als aus den Millionen von Artikeln eine Handvoll auszuwaehlen, die schlechter Qualitaet sind. Wikipedia ist ja auch noch nicht "fertig". Ich faende es fairer, sich auf diejenigen Artikel zu konzentrieren, die als beste Artikel gekennzeichnet sind - also "exzellent" in der deutschen WP, "featured" in der Englischen. Wenn sie mir von denen einen unausgewogenen oder unsachlichen Artikel zeigen koennen, zieh ich meinen Hut.
Nichts leichter als das:
Das Massaker von Katyn - ist ein Massaker in der Wikipedia, in der der Hauptprotagonist (*Trommelwirbel - Tusch*) Kopilot (wer hätte es gedacht) eine wahrscheinlich zweistellige Anzahl von promovierten Historikern hat sperren lassen, weil diese an seinem als "exzellent" bewerteten Artikel 130 Fehler auszusetzen hatten.
So viel zum enzyklopädischen Anspruch von Wikipedia.
Das ist auch nachzulesen in der Süddeutschen Zeitung:
https://www.sueddeutsche.de/digital/wikipedia-ueber-hundert-fehler-super-1.2784114
Dort wird Gerhard Sattler aka "Kopilot" nicht namentlich erwähnt, aber er ist definitiv der Protagonist, von dem im Artikel die Rede ist.
Zitat aus der SZ:
"Doch der Sieger des Schreibwettbewerbs blockiert jede Korrektur und Ergänzung. Dutzende von Korrigierversuchen, an denen sich anfangs auch der Autor dieses Textes beteiligte, hat er revertiert - mit der Begründung, die Wikipedia-Gemeinschaft habe den Katyn-Artikel ja als "exzellent" bewertet. Dabei haben an der Bewertung nur ein paar Dutzend Wikipedianer teilgenommen. Diese kuriose Kontroverse - erst wird ein von Fehlern strotzender Artikel ausgezeichnet, dann wird deren Verbesserung verhindert - mag ein Extremfall sein. Doch lassen sich an ihm die Mechanismen aufzeigen, die zur "Verkalkung" Wikipedias führen. Denn es handelt sich um eine klassische Konfrontation zwischen Power-Usern, wie es im Wiki-Slang heißt, die aber Amateure sind, und "goldenen" Fachautoren, die indes weder Zeit noch Ehrgeiz haben, in der inneren Hierarchie der großen digitalen Gemeinschaft aufzusteigen."
Es bleibt dabei. Wir haben einen inneren Zirkel, der sich gegenseitig schützt und abschottet gegen außen. Neue Schreiber sind nur gerne gesehen, wenn sie exakt auf Linie mit den Altschreibern liegen. Es geht den Wikipedianern nicht um korrekte Artikel.
Dirk Pohlmann sagte in einer unserer letzten "Geschichten aus Wikihausen"-Sendungen:
"Sie haben den Willen zur Macht aber nicht zur Wahrheit."
Siehe: https://www.youtube.com/watch?v=rDO6oi6u2Gc
Die Wikipedia ist im wichtigen politischen Teil zu einem hohen Prozentsatz manipuliert.
Viele Grüße, Markus Fiedler