Zu wenig wird meines Erachtens in den Medien die Frage gestellt: Will der Westen den Krieg beenden?
Wie weit der Westen in die Entwicklungen in der Ukraine verwickelt ist, ist inzwischen bekannt, sehr interessant dazu übrigens auch ein Interview mit Gernot Erler aus 2013:
https://internationalepolitik.de/de/sachen-ukraine-gibt-es-der-eu-zu-viele-fehleinschaetzungen
Erler: Ich halte es für falsch, dass Herr Westerwelle die Demonstranten besucht hat. Wenn man in ein Land fährt, ist es normal, neben Vertretern der Regierung auch mit der Opposition zu sprechen. Aber sich auf die Straße zu stellen, sich in die Demo einzureihen, das ist ungewöhnlich. Abgesehen davon, dass die ukrainische Opposition ein Zusammenschluss von Parteien ist, zu denen mit Swoboda („Freiheit“) auch eine klar nationalistische und rechtsradikale Organisation gehört.
Wäre es nicht Aufgabe der Medien zu hinterfragen, inwieweit dieser Krieg provoziert war und zu überlegen, ob wir es hier mit einem (von manchen im Westen) womöglich willkommenen Krieg zu tun haben?
Statt Putin ständig zu dämonisieren und die Verantwortung für das Aufgreifen von Verhandlungen an Russland abzugeben, wäre es für den Westen ganz leicht, sich für Diplomatie einzusetzen. Dass das in den Medien (und in der Politik) nicht wirklich als Option betrachtet wird, bringt mich wieder zurück zu der Frage: Will der Westen den Krieg beenden?