sehr gut zu lesen. Gerade zu spannend.
Und nein, es geht nicht nur um platte Analogie, geeignet jede missliebige politische Erscheinung der Gegenwart zu vergleichen. In mir vertiefte der Text meine Überzeugung, dass „militärisches“ Denken generell eine Form manifesten Wahnsinns ist. Immer und überall.
Hätten die Militärs zu allen Zeiten und überall tatsächlich die Fähigkeiten, die sie sich selbst andichten, nämlich die Verhältnis der Kräfte real beurteilen zu können und Entwicklungen und Abläufe richtig zu prognostizieren, könnte es keine Kriege geben. Zumindest eine Seite wüsste stets, dass sie verliert und Menschen und Material vergeblich opfern wird, was man dahin vernünftiger Weise sein ließe.
Haben sie aber zumeist nicht. Es sind Irre, die sich sogar phantasieren, einen Krieg zwischen Kernmächten beherrschen und gewinnen zu können. Dagegen ist die im mahnenden Text des Autoren beschriebene Intervention fast niedlich.
Militärischer Irrsinn ist unheilbar. Die Folgen werden aber immer unabsehbarer und die finale Katastrophe ist eine ernsthaft zu kalkulierende Möglichkeit.
In einem sehr beeindruckenden Vortrag erzählt Dirk Pohlmann eine Anekdote von Teller, dem realen Vorbild für Dr. Seltsam: Wenn am Ende des Krieges zwei Amerikaner und ein Russe überleben, dann haben wir gewonnen“
Was für Irre sind das, die glauben, mit einer Verdoppelung deutscher Rüstung, den Dingen in der Welt eine andere Richtung geben zu können. Es wird, was jedem Nichtmilitär klar ist, wenn er einigermaßen bei Verstand ist, keine konventionelle Auseinandersetzung mit dem uns bedrohenden Russen geben. Diese Vorstellung ist vollkommen krank. Die Seite, die zuerst konventionell ins Hintertreffen gerät, wird zuerst Kerwaffen einsetzen. Es ist die Waffe der Verlierer. Und danach ist alles egal .
Wie schrieb der Autor im vorliegenden Text. Die sind leichtfertig?