TheGo schrieb am 30.11.2024 20:54:
Der Westen, vor allem die USA, GB und Deutschland haben am Leid der Palästinenser eine sehr große Mitschuld. Das ist Fakt. Fakt ist auch Israel ist Besatzer und das illegal seit 1967, in Gaza seit 2007 mit einer zusätzlichen Blockade.
Angefangen hat die Sache damit, dass die Briten Palästina sowohl den Palästinensern als auch den Israelis versprochen haben.
Als sie feststellten, sie müssten beide Versprechen einlösen, haben sie auf Zeit gespielt - was die Juden dazu veranlasst hat, lauthals Forderungen zu stellen, und die Palästinenser, palästinensische Juden zu massakrieren (es gab da einen Haufen von denen, weil ja nicht alle Juden in die Diaspora gegangen sind).
Die europäischen Juden haben wiederum sehr kolonialistisch gemeint, die Palästinenser sollten doch froh sein, wenn sie mit europäischer Kultur in Kontakt kommen, und ansonsten könnten sie doch das Land von Schlangen befreien, bevor sie wohin auch immer auswandern, die würden die einheimische Fauna ja kennen.
Ausgelöst haben das Ganze also die Briten, aber die Palästinenser und die Juden haben von Anfang an begeistert mitgemacht beim gegenseitigen Hassen.
Es gibt in diesem Konflikt reichlich Opfer, aber keine unschuldigen. Nicht mal die Zivilisten sind völlig schuldfrei: Auf israelischer Seite haben sie fast durchwegs Extremisten gewählt, auf palästinensischer Seite haben sie iranisches Geld genommen - na gut, wenn man in einem Land lebt, wo es Schulen und Krankenhäuser nur von den Terrorgruppen gibt, ist das noch halbwegs entschuldbar, aber es klebt eben doch Blut daran.
Und der Westen vor allem die USA haben eine Mitschuld an den Zuständen in der Ukraine.
Wenn du US-Werbung für den Westen meinst: Die Russen haben genauso Einflussnahme betrieben, und eigentlich hätten die damit erfolgreicher sein müssen, weil sie die ukrainische Kultur doch sehr viel besser kennen.
Und dennoch haben die Ukrainer sich für die EU entschieden.
Und zwar noch vor dem Maidan.
Es ist immer lustig, wie die Leute die russische Einflussnahme und die zeitlichen Abläufe ausblenden, nur um dem Westen die Schuld in die Schuhe schieben zu können.
Nur ist die Lage in beiden Konflikten nicht wirklich vergleichbar.
Das ist wahr.
Der Artikel krankt auch daran, dass da zwei in fast jeder Hinsicht unterschiedliche Konflikte irgendwie gleichermaßen analysiert werden sollen.
Ukrainekonflikt: zwei Jahrzehnte alt, direkte Einflussnahme durch einen übermächtigen Nachbarn, die Hauptbetroffenen wollen einfach nur selbst entscheiden dürfen.
Israel: 60 Jahre alt oder mehr, nur indirekte Einflussnahme, Bedrohung durch relativ schwache, aber viele Nachbarn, die Hauptbetroffenen hassen sich gegenseitig und bringen sich gegenseitig um.
Wo sollen da die Parallelen sein.
Außer, dass der Westen an beiden Konflikten beteiligt und betroffen ist, aber schaut man ein bisschen auf die Motive, ist es schon wieder völlig verschieden:
Israel: Wiedergutmachung (Deutschland), Rohstoffinteressen (Ölfirmen und ölbasierte Industrien). Moralisches Guthaben Israels ist fast völlig aufgezehrt, für Viele sogar im Minus.
Ukraine: Bedrohung durch Russland verringern, EU-Vergrößerung (um mit Amis und Chinesen wenigstens halbwegs mithalten zu können). Eher EU- als US-Interessen, die Rohstoffe sind nicht halb so wichtig, wie Manche meinen. Viel Bewunderung für den David gegen Goliath.