Zivilisten ist fraglich.
Hört sich jetzt doof an, aber ich bin zum beispiel Zivilist. Ich könnte vieleicht noch ein Gewehr bedienen, wenn es mir jemand läd, aber beim Magazin wechseln hapert es. Von mir geht jetzt keine Gefahr wie auch immer aus, es sei denn, man drückt mir eine Waffe in die Hand, und sagt, jetzt greif an, musst du doch wissen wie das geht. Da bin ich eher für mich eine Gefahr als für die Zielscheibe.
Das Problem sieht jetzt dreifach aus:
1. Hatte der Angegriffene militärische Grundausbildung? Ich meine das ganz praktisch, ist da klar dass wenn der ne Waffe hat und ein Ersatzmagazin, dass er das nachladen kann? Bei den Israelis gibt es ja zwangsweise Militärdienst, also kann davon ausgegangen werden.
2. Befand sich die Person in den annerkannten Grenzen Israels? Oder befand sich die Person in den Grenzen Israels die von der Staatengemeinschaft nicht im entferntestem annerkannt wurden?
3. "gezielt" sagt immer, nach welchem Maßstab....
4. Staat oder nichtstaat?
Da beißt sich halt die aktionen wie bewertet werden sollte mit dem wie bewertet wird.
Nehmen wir zivilisten. Wir denken uns, Zivilisten sind solche leute, die wie ich sind, halt durchschnittliche idioten aber sehr lieb, die vieleicht wenns hochkommt einen Abzug drücken können, aber nachladen / magazinwechsel ist schon schwer. Jetzt ist es aber so, dass israel ja auch nicht zimperlich mit zivilisten umgeht. Es werden nicht NUR die kriegsparteien bestraft / bekämpft, sonder auch die Zivilbevölkerung. Dreht man das jetzt um, kann man rechnen, dass unter den eingereisten zivilisten vieleicht ein paar idioten wie ich waren, aber jeder einzelne Israeli muss ja waffendienst leisten, kann also als nicht mehr als Zivilist betrachtet werden. Das ist halt die gleiche Behandlung wie die Palästinenser erfahren. Da wird auch nicht groß geguckt, "wie hat der jetzt gewählt", da wird geguckt, "ist der männlich und über 14 ? Dann ist das ein Kämpfer. " Weil wenn wir mal ehrlich sind, finden wir bestimmt in jeder israelischen Siedlung genüg Waffen um Dummheiten anzustellen, und genug Munition um das lange zu tun. Heißt aber genausowenig dass in der Siedlung alles Arschlöcher die auf Stunk aus sind.
Nehmen wir die Staatsgrenzen. Ein Angriff aufs Staatsgebiet ist eine Sauerei, keine frage. Hier ist die Frage aber, was ist jetzt das staatsgebiet? Die anerkannten Grenzen von Israel? Oder die Grenzen wo israel gesagt hat, dass sie jetzt israeli sind, aber wo sie sich Einmischungen verboten haben?
Gezielt kann jetzt auch so eine sache sein. Die Genfer Konvention sagt ja auch, gezielte Angriffe auf Krankenhäuser, oder das gezielte Ausrotten von Menschen ist nicht so gut. In der Ukraine, wenn die Russen haus zu haus gehen, oder übler einfach mit Raketen in ein Wohngebiet schießen, wird uns auch beigebracht, das ist doof. Ist es jetzt gezielt so, dass der strandzugang blockiert wurde? Ist es gezielt so, dass gebiete eingeräumt wurde, und abscheußliche tiere in uniform haben auf alles geschossen was sich da drinnen bewegt hat, was auch ersthelfer einschloss? Wurde GEZIELT auf Krankenhäuser geschossen?
Und dann kommen wir zur Hauptfrage. Wie sieht es mit der Anerkennung eines palästinensischen Staates aus? Ist das ein palästinensischer Staat anerkannt? Oder ist da von Anfang an geplant, dass das alles einmal Israel wird, was man aber nicht so sagen wil weiol sonst die unterstützung versagt bleibtl? Weil ist es ein Staat, und ist der angriff gegen einen Staat, ist das legitim. Wird aber von der Anerkennung eines Staates abgeraten? Dann kann man jetzt nicht alle Leute auf dem Gebiet für die Handlungen der "Regierung" verantwortlich machen, oder? Und in dem Fall fürde ich ganz einfach mal die Files über die IRGUN fordern, die ja dafür bekannt ist, dass sie hammas methoden verwendet hat, aber dann rehabilitiert wurde. Wie war das noch mal besonderer verdients im Kampf um einen Staat für die Staatenlosen?
Oder würdest du auch sagen, dass es legitim ist wenn man die Bewohner der illegalen, völkerrechtwiedrigen Siedlungen auf Palästinensischem Grund und Boden für die Handlungen der Regierung verantwortlich macht? Auch wenn sie bewaffnet sind, Zivilisten, Frauen und Kinder als Schutzschilde nehmen, und es nicht sein lassen können die Palästiner zu ärgern?
Weil das ist jetzt das Problem.
Wir Europäer sehen die Ukraine, und wir verstehen die Ukraine. Jemand fällt da ein, massakriert die Zivilbevölkerung, die kommen alle zu uns und wollen nicht hier bleiben, klar sind die Invasoren die Bösen. So weit reicht es noch.
Jetzt kommen da die Flüchtlinge zu uns, und wir sehen die Flüchtlinge, und das sind alles nette Kerle, und die zeigen uns die Fotos wie es in Gaza aussieht.
Und wir hören einen kleinen, dicken Mann mit Scheißhaarschnitt und einem schlechtsitzendem Anzugf, wie er das rechtfertigt, dass da ein Land in ein anderes einfällt, und sein Kabinett erdreistet sich da Sachen zu sagen wie dass man alles ausrotten muss, dass da keine Zivilisten sind, dass das gerechtfertigt ist...
Und als deutsche hatten wir das schon mal, dass sowas passiert ist, und wir wissen, das nimmt kein gutes ende.
Wir sehen sachen wie "https://www.bbc.com/news/articles/cn5wel11pgdo 70 % der kriegstoten Frauen und Kinder", und wir denken uns, das hört sich doch schwer nach einer ethnischen Säuberung an.
Wir können das jetzt alleine lassen, oder wir können dazu was sagen.
Wenn wir das alleine lassen, stehen wir vor ein paar tausend Flüchtlingen, die vermutlich nie wieder zurückkönnen, und die sauer sind. Denen wird es schwer zu erklähren sein, wieso jemand mit Israelischem Pass jetzt kein israeli ist, sondern keiner von denen die sie aus dem Haus gejagd haben, und dann kracht es weil es nie die trifft die Stunk machen, und wir müssen was sagen. Weil das sind alles Deutsche. Die Gaza Flüchtlinge, und die Israelische Pass Haber.
Wenn wir was sagen, ist es halt so, dass nicht nur wir alten was sagen, sondern auch die jungen. Und die sind halt damit aufgewachsen, das kolonialismus Scheiße ist.
Und jetzt sind wir da. NOCH ist da die Möglichkeit da, dass Israel es alleine regelt. Wäre wenn wir ehrlich sind jeder hier in europa etwas glücklicher damit. NOCH.
Wenn wir geztwungen werden farbe zu bekennen, ist es wie im altem witz. Es gibt keine monolithische meinung, es gibt Leute die sind der einen Meinung, es gibt Leute die sind der anderen, es gibt Leute die waren schon mal in Israel, es gibt Leute die waren noch nie in Israel, es gibt Leute die kennen wirkliche Israelis, es gibt Leute die kennen Palästinenser.
Das ist das verrückte, das gleicht sich immer aus. Egal was man macht, es gibt immer einen Sonderfall.
Und wenn wir gezwungen werden unsere meinung zu sagen, sind da halt alle dazu aufgefordert. und da vorzusortieren.... wird schwer. Weil außerhalb der einflusszone von LIKUD gleicht sich dass wieder aus.
Auf jeden Faschisten der sich für Hasbara Beiträge bezahlen lässt gibt es einen dem das zum Hals raushängt, und der lieber selber redet. Auf jeden Juden der voll abgeschnitten ist gibt es welche die stehen im Leben drinnen. Auf jeden der meint er muss das "Jude sein" jetzt verstecken kommt einer der jetzt "jüdisch mit extra jüdisch und sehr viel jüdisch, und jüdisch als beilage, auf einem Bett von Jüdisch mit super jüdisch Soße" sein muss, und damit klarkommt, dass er als nicht mehr seltsam angesehen wird wie der Katholik von nebenman der mehr als dreimal pro Jahr in die Kirche geht, unfd unter extzremismusverdacht steht.
Und auf jeden Menschen der denkt, dem Bibi muss man alles verzeihen, weil das ist doch der jüdischste aller Juden, der Beschützer des Judentums, kommen bei uns ein paar Spezialisten die eben sagen, lass mich dir mal erklähren wieso das nicht so ist, was ein MAMSER ist, wieso bei uns die Opposition einen Typen hat, Yair Lapid, der eben nicht den Arschlöchern von Siedlern den Arsch nachträgt, sondern sagt, 50 jahre haben wir es versucht, 50 jahre haben wir es nicht geschafft, wird Zeit dass da mal ein anderer Wind weht.
(Im übrigen ist das der einzige Mensch den ich kenne den man komplett aus Vierecken zeichnen kann, und der sieht noch besser aus als in echt. Wenn man Yair Lapid in Minecraft packt fühlt sich Minecraft auf einmal zu rund an. Ich find den Typen klasse. )
Und wie hat der Mensch es so schön gesagt?
"(...) ein im Nahen Osten geschaffener Präzedenzfall niemals im Nahen Osten bleibt."
Wenn dem Besatzer erlaubt wird, nachdem er 50 Jahre lang unfähig war das Problem zu beseitigen, und 50 Jahre lang das Problem verschoben hat, ist das eine Sache spo lange fortschitte gemacxht werden. Wenn wir nur deswegen jetzt einen Präzedenzfall schaffen, In dem wir die Regeln aussetzen, bleibt das dann bei einem Fall? oder gehen dann leute wie die russen her, und sagen, ja, Moment mal, das heißt wenn wir den Krieg 50 Jahre lang nicht beenden, dürfen wir das gleiche?
Deswegen hatt die Staatengemeinschaft auch BEIDE Seiten eingeladen, sich zu erklähren. Nicht nur eine seite, sondern BEIDE.
Und die grenze von "der angegriffene darf sich selbstverständlich gegen die angriffe der besetzten wehren, militärisch und auch auf besetztem gebiet" ist halt eine, da sollte man sehr vorsichtig sein. Einfach mal an die Irgun und die Lechi, und sich überlegen, mit der exakt gleichen Argumentation, was wäre damals passiert wenn die Besatzungsmächte das so durchgezogen hätten?