einerseits sind das sicherlich oft deserteure, die möglicherweise sehr wohlhabend sind und in der summe viel geld mitbringen könnten.
wer viel geld hat, der hat logischerweise nur wenig lust auf eine militärische karriere an der front, nicht wahr?
andererseits frage ich mich, warum russische bonzen ausgerechnet hier nach deutschland flüchten sollten, wenn sie vor der russischen zwangseinberufung fliehen wollen: wer es sich finanziell leisten kann, der bevorzugt garantiert gemütlichere locations, siehe die bevorzugten und besonders beliebten ziele der superreichen russischen oligarchen...
tja und da fängt das problem schon an: russische geheimdienste machen alle wohlhabenden deserteure mit leichtigkeit ausfindig und wer besonders reich ist, der/die wird vom kreml so oder so gefunden und zur kasse gebeten - und zwar völlig egal wohin er/sie flüchtete, um sich vor dem frontdienst oder pflicht zu drücken.
parallel gibt es logischerweise auch deserteure die nur deswegen fahnenflucht begehen, weil sie absolut nicht einverstanden sind, was diese kremlinge mal wieder veranstalten. zum beispiel russen, die verwandschaft hier in europa haben.
oder russen die zwar arm wie kirchenmäuse sind, aber es nicht einsehen, nur deswegen von so einem wahnsinnigen diktator nach ihrer einberufung schon kurze zeit später in so ein mobiles krematorium gesteckt zu werden, nur um als heizmaterial zu dienen, damit gewisse söldnertruppen es nach feierabend schön warm und gemütlich haben.
putin verspricht seinen söldnern bekanntlich das blaue vom himmel, wohlwissentlich dass die meisten kaum ein paar monate nach ihrer einberufung überleben werden. alle diktatoren haben das früher schon so gemacht, heutzutage machen sie es immer noch so und ich bin mir sicher, dass sie es auch zukünftig so machen werden.
welchen deserteuren ich persönlich dennoch asyl gewähren würde?
zum beispiel panzerfahrer, die mit gewalt an die front gezwungen werden und die einzige günstige gelegenheit dann nutzen, um sich selbst und ihre kameraden und freunde zu retten, indem sie desertieren.
derartige fälle hat es tatsächlich gegeben - und es werden immer mehr. so ähnlich wie damals dieser berühmte fall eines nordkoreanischen kampfjetpiloten, der mit seiner desertation nicht nur sein leben gerettet hat, sondern parallel auch eine MIG mitbrachte, seinerzeit angeblich das erste russische kampfflugzeug, das völlig intakt in die hände der nordamerikaner fiel.
selbstverständlich wurde ihm daraufhin asyl gewährt, obwohl das misstrauen anfangs ziemlich gross war. dieser nordkoreanische deserteur wurde nach anfänglicher skepsis letztendlich fürstlich entlohnt und konnte danach ein neues leben in sicherheit, freiheit und wohlstand geniessen.
logischerweise ist es nicht gerade einfach, die spreu vom weizen zu trennen. ich wäre mit dieser aufgabe auch überfordert, weil man nie genau prognostizieren kann, wie sich ein deserteur später entwickelt.
edward snowden ist im weitesten sinne auch ein deserteur und ich bin mir ziemlich sicher, dass er auch nicht gerade begeistert ist, was russland zur zeit veranstaltet.
parallel ist julian assange sicher auch nicht begeistert, wie die britische regierung mit ihm umgeht, nur weil er whistleblowern aus der ganzen welt eine plattform zur verfügung gestellt hat, wo sie belastbare beweise für ziemlich fragwürdige aktionen der nordamerikanischen machenschaften publizieren konnten.
seymour hersh ist aus meiner sicht auch ein deserteur, aber ganz sicher auch einer von den guten!
nawalny ist ein exzellentes beispiel eines russischen deserteurs, der auf eklatante missstände seines landes hingewiesen hat.
völlig egal ob man solche menschen "whistleblower", "journalisten", "deserteure"
oder sonstwie nennt: die wahrheit ist das allerwichtigste, denn nur auf die wahrheit kommt es in einer welt voll von lügner/innen und betrüger/innen an, ist es eurer meinung nach etwa nicht so?
wer sich jetzt über die ambivalenz dieses beitrags wundert: tja herzlich willkommen im 21. jahrhundert, das schon nach kurzer zeit ambivalent wurde.
woran liegt das?
🤔