Denn dafür sind sie viel zu unwirtschaftlich - im Vergleich zu fossiler Energie. Es ist zwar richtig, dass "Wind und Sonne keine Rechnung schicken", dafür sind sie aber launisch. Der Wind kann auch mal wochenlang ausbleiben, und die Sonne scheint nachts leider nicht, im Winter nur sehr spärlich und sonst auch mal mehr und mal weniger. (Ökostrom-Import aus sonnen- bzw. windreichen Gegenden kann man übrigens vergessen, denn dabei geht so viel Energie verloren, dass es immer noch günstiger ist, die Energie gleich hier einzusammeln, so gut es eben geht).
Nun mag es ja sein, dass die Erneuerbaren punktuell beeindruckende Strommengen liefern, zuweilen so viel, dass man gar nicht weiß, wohin mit dem Strom. Aber eben nur zeitweise. Daher ist das Speichern von Energie absolut zentral für die Energiewende. Doch genau an diesem Punkt sieht es böse aus: Akkus können nur kurzzeitig überbrücken, die Umwandlung von sauber erzeugtem Strom in Wasserstoff und wieder zurück in Strom ist mit hohen Verlusten verbunden. Und genau das macht Ökoenergie so schrecklich unwirtschaftlich, weil die ganze Nummer fürchterlich aufwendig ist. Es nützt ja nix, wenn heute ein Überangebot an Strom da ist und morgen Blackout. Nicht vergessen: Wir wollen ja nicht runter mit dem Stromverbrauch, sondern ihn genauso verlässlich mit Erneuerbaren decken, wie wir es heute mit fossilen Energieträgern tun. Das ist eine gewaltige Herausforderung, die man besser nicht unterschätzen sollte, denn die fossilen Quellen haben einen schlagenden Vorteil: Sie sind bereits der Speicher, und ihre Energiedichte ist unverschämt hoch.
Letzte Anmerkung: Wenn es uns gelingt, den heutigen Stromverbrauch verlässlich mit Erneuerbaren zu decken, ist im Kampf gegen den Klimawandel noch nicht viel gewonnen. Denn dann bleiben ja noch die anderen Sektoren, die das fossile Zeug derzeit direkt verbrennen und einen erheblich höheren Anteil am Endenergieverbrauch in Deutschland haben. Wie viele Solaranlagen und Windräder will man denn installieren, um die Industrie auf (Öko!-)Strom umzustellen? Allein die chemische Industrie verbraucht mehr Energie, als alle derzeit installierten Windräder erzeugen können (wenn der Wind gerade mal weht...).