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  • Martin 48

252 Beiträge seit 18.04.2022

Die Betrachtung der installierten Gigawatt ist unsinnig. Mehr Windanlagen

zu bauen, löst die Probleme nicht, die man mit den Stichworten "keine Speicher" und "zu wenig Nord-Süd-Leitungen" überall nachlesen kann.

Nach https://app.electricitymap.org/zone/DE werden nach Stand 10:00 Uhr ganze 2,08 Prozent der Windanlagen-Kapazität genutzt, weil wenig Wind weht. Glücklicherweise gibt es im Moment gute Solarstrom-Bedingungen, 36,7% der installierten Leistung liefern Strom. Das sind 21,8 GW, vom Wind kommen nur 1,3 GW.

Weil man die Erdgas-Nutzung zurückfährt, braucht es Kohlestrom: 16,8 GW werden mit spezifisch 820 g CO2eq je kWh hergestellt. Das ist für die Klimapolitik bedauerlich, aber sonst würde das Netz zusammenbrechen - Kohle liefert im Moment mehr als 30 Prozent des Stroms.

Auch eine Verdoppelung der installierten Wind-Leistung würden an dem Dilemma nichts ändern. Wer öfters in Norddeutschland die Windanlagen-Situation anschaut weiss, dass schon bei Wind ab Stärke 4 etliche Anlagen stillgelegt sind, weil der Strom nicht genutzt werden kann, und Speicheranlagen sind praktisch nicht vorhanden. Statt die Wind-Investoren mit weiteren garantierten Gewinnen zu pampern, müssten in großem Umfang Speicheranlagen gebaut werden - aber dazu gibt es noch kein Planungs- und Fördersystem.

(Bei zeitlicher Stillegung von Windanlagen bekommen die Besitzer 95% der Einkünfte, die bei wirklicher Stromablieferung aus dem EEG fliessen würden. 5% werden wegen eingesparter Wartungs- und Verschleisskosten abgezogen.)

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