Ansicht umschalten
Avatar von ShootThemLater
  • ShootThemLater

mehr als 1000 Beiträge seit 10.09.2002

Re: Windkraftanlagen...

Thommei schrieb am 23.09.2021 11:49:

ShootThemLater schrieb am 23.09.2021 10:00:

Die CDU hat das EEG so vergewaltigt, dass die Gewinne bei den KKW-Betreibern landen und die Bürger die Zeche zahlen. Wenn man eine sozial verträgliche Energiewende will muss man auch die Partei(en) wählen, die die Energiewende erfolgreicht umsetzen will/wollen.
Das ist kein technisches Problem sondern ein rein politisches.

Wenn willst du da wählen? Die Grünen? Die sind aus vielerlei Hinsicht unwählbar.
Schön wäre es natürlich, wenn sich in der Hinsicht gesetzlich einiges ändern würde. Bspw. sollte auch Solarstrom von Privatanbietern bis zu einer bestimmten Abgabeleistung komplett steuerfrei verkauft werden dürfen und ebenso sollte er steuerfrei von anderen Haushalten eingekauft werden dürfen. Das würde sicherlich auch die Bereitschaft erhöhen, sich größere Anlagen aufs Dach zu bauen.

Ich werde die Grünen wählen, aber ich kann auch verstehen, dass manche Leute sich von den gesellschaftlichen Vortstellungen der Grünen etwas abgeschreckt fühlen können.

Nach 30 Jahren "Angebotsorientierter Politik" ist es meiner Meinung nach nicht verkehrt auch mal wieder die Nachfrageseite zu stärken, und mit dem bisschen woke und gender kann ich leben.
Dafür sind sie aktuell die einzige Partei, die einen wirklichen Plan hat und nicht irgendwelche Interessengruppen schützen will. Wenn keiner heult kommen wir nämlich nicht weiter.

Zur Netzstabilität: Die hat man auch bei Kohlekraftwerken nicht. Die Differenz zwischen erforderlichem und produziertem Strom muss sowohl bei EE als auch bei KKWs über andere Kraftwerkstypen ausgeglichen werden, z.B. Gas.
Die verlinkte Studie schlägt dafür zuerst Gaskraftwerke vor, die durch Batterien für kurzfristige Schwankungen ergänzt werden.
Sobald ausreichend EE-Strom verfügbar ist Elektrolyseure, mit deren Wasserstoff die Gaskraftwerke dann CO2-frei betrieben werden können.

Bei Kohlekraftwerken lässt sich die Leistung sehr gut regulieren und man kann schnell zusätzliche Kraftwerke dazuschalten oder wegnehmen, natürlich auch in Kombination mit anderen Kraftwerkstypen wie Gas. Gas ist aber auch wieder so eine Sache, da man hier nahezu völlig vom Ausland abhängig ist und sich der Preis in letzter Zeit verdoppelt hat.
Jedenfalls hört man immer nur die Forderungen nach noch früherer Abschaltung von Kohlekraftwerken, ohne eine Lösung für deren Wegfall zu haben. Dabei gehts ja nicht nur um theoretische Ansätze, sondern die Lösung muss da sein, bevor man anfängt, alte Kraftwerke abzuschalten.

KKW: Wikipedia sieht das anders:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kohlekraftwerk#Anfahrverhalten
"Steinkohlekraftwerke benötigen für einen Heißstart 2 bis 4 Stunden; ein Kaltstart nach längerem Stillstand dauert 6–8 Stunden. Braunkohlekraftwerke benötigen für einen Kaltstart 9 bis 15 Stunden und sind deutlich schlechter regelbar. Zudem können heutige Braunkohlekraftwerke nicht unter 50 % Leistung gedrosselt werden, da sonst die Kesseltemperatur zu stark absinken würde. Eine größere Regelbarkeit wird angestrebt, wobei jedoch ein Herunterregeln auf unter 40 % der Nennleistung als unwahrscheinlich gilt."
Daher werden KKW in Deutschland auf nur für Grundlast eingesetzt. Was anderes können die nicht.

Die Verfügbarkeit von Gas sehe ich auch nicht als ein großes Problem. Wir haben aktuell schon Speicher für 20% unseres aktuellen Jahresbedarfs, und die Gaskavernen kann man recht günstig weiter ausbauen. Lieferung entweder aus Russland, oder bei einer Krise über Gasterminals.
Wahrscheinlich werden wir in jedem Fall zusätzlich Wasserstoff oder grünes Methan importieren müssen, so wie wir jetzt schon fossile Energieträger importieren.

Der Preis für Gas ist zwar hoch, doch damit sollen auch nur Lücken in der Verfügbarkeit von EE ausgeglichen werden. Selbst wenn die KWh Gasstrom 30ct in der Produktion kosten würden, wären das nur 10% (Dunkelflaute, Winter) des Stroms. Die restlichen 90% billiger Wind- und Solarstrom für 4-8ct. Im Schnitt wäre der Strom (in der Herstellung) wahrscheinlich günstiger als heute.

Hier passiert m.M.n. nicht viel und das wird sich auch mit Parteien wie die Grünen nicht ändern, die nur Schlagwörter drauf haben, aber technisch Null Kompetenz besitzen.

Mein Vorschlag: Einfach mal das Wahlprogramm lesen. Speziell die CO2-Abgabe nach Schweizer Modell ist meiner Meinung nach der beste Weg um die Energiewende auch sozial verträglich zu gestalten.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (23.09.2021 16:42).

Bewerten
- +
Ansicht umschalten