Ruulf schrieb am 24.03.2023 16:31:
sterben jeden tag immer noch um größenordnungen mehr an akuter bleivergiftung
Hast Du dafür belastbare Zahlen? Also für beides, um zu vergleichen?
und anderen absichtlich ausgelegten giften als an windkraftanlagen...
ganz einfach weil jäger ihre wertvollen fasanenbestände schützen und weiterhin billige bleischrotmuni verwenden wollen...trotz illegalität und verboten...
Hm, I call bullshit. Der einzig eindämmbare Fressfeind des Fasans ist der Fuchs, und wer gerne gefährlich lebt, meinetwegen noch die Hauskatze. Der Fuchs wird eigentlich inzwischen ausgesprochen selten mit Schrot geschossen, weil man dafür furchtbar nahe dran muss (~35 m oder näher). Gängig ist von .22 WMR (~ 3 Gramm Geschoss (Hartblei mit Tombakmantel, wird bei üblichem Schuss auf die Kammer aber im Boden enden) bis .223 Remington (3.5 Gramm oder leichter, wobei es da inzwischen beeindruckende bleifreie Geschosskonstruktionen gibt) alles mögliche für den Fuchs. Aber den Kadaver entsorgt oder vergräbt man üblicherweise, d.h. selbst die paar Geschoßsplitter landen dann im Boden. Die Bleivergiftung der Greife durch erlegtes und liegengelassenes Wild gabs früher wohl, das ist aber auch bei Einsatz von bleihaltigen Büchsengeschossen vorbei. Der Schrotschuss abseits von Gewässern auf nutzbares Wild ist eher kein Problem, da wird das Wild ja auf jeden Fall eingesammelt, d.h. der schlechte Treffer, wo ein Stück Federwild beschossen entkommt und Beute eines Greifvogels wird ist die sehr seltene Ausnahme.
Noch ein Schlußwort zu "Illegalität und Verboten": Der jagdliche Gebrauch von Bleischrot ist 200m um ein Gewässer verboten, sonst erlaubt. Das hat seinen Sinn, denn Wasser schleift die Oxidhaut ab, die sich auf Blei an Luft bildet und bringt so das Blei in die Biosphäre. Bleigeschosse auf oder im Boden bilden eine stabile Oxidhaut und sind dann inert. Auffindbare Geschosse aus bewaffneten Meinungsverschiedenheiten von vor 500 Jahren belegen dies.