Gegnern von Windkraftanlagen an bestimmten Standorten werden pauschal egoistische Interessen („nicht in meinem(!) Hinterhof“) unterstellt oder sie werden rhetorisch einfach in eine sogenannte „Blase“ verpackt, wodurch ihnen automatisch die Bereitschaft und die Fähigkeit zu argumentativer Auseinandersetzung abgesprochen ist.
Auf ihre konkretes Vorbringen einzugehen erübrigt sich mithin. Die Frage: „Glaubwürdig, oder nicht?“ ist schon beantwortet.
Anders ist es bei den „Bürgerbeteiligten“, bei welchen „Der Schlüssel zur Akzeptanz“ natürlich passgenau funktioniert.
Der "Schlüssel" besteht in i.d.R. in "Talern" für diejenigen, die eventuell den einen oder anderen, egoistischen oder nicht-egoistischen Vorbehalt gegen Windmühlen an bestimmten Standorten haben könnten. Oder die sich von "Bedenkenträgern" nicht das Geschäftsmodell verderben lassen möchten. Es geht um direkte oder indirekte Vorteilsgewährung in klingender Münze gegen Zustimmung. Schließlich: wir leben im Kapitalismus, alles hat seinen Preis.
Marketing-gerecht heißt das ganze dann noch „Beteiligung“ und suggeriert basisdemokratische Prozesse.
Frau Merkel sprach einst von dem hehren Ziel einer „marktgerechten Demokratie“.
Von „geschmierter Mitbestimmung“ sollte man besser nicht sprechen, denn da muss man aufpassen auf unser Strafrecht, das ja ebenfalls marktgerecht formuliert ist.
Haben die „Bürgerbeteiligungsbefürworter“ mal darüber nachgedacht, dass man mit ihrem famosen Instrumentarium auch die Zustimmung zu Atom-, Kohle- und Ölkraftwerken „einkaufen“ könnte?
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (04.03.2024 12:25).