Ansicht umschalten
Avatar von demon driver
  • demon driver

mehr als 1000 Beiträge seit 25.02.2000

Sommerzeit und Industriekapitalismus...

"Was bringt eigentlich die jährlich doppelte Umstellerei der Uhren?" -
Daß man beim Zurückstellen eine Stunde länger schlafen kann...

Wozu braucht es die Sommerzeit, also zwei unterschiedliche Zeitlagen?
Ok, längerer Feierabend im Sommer und dadurch mehr 'Lebensqualität'...
Völlig folgerichtig dann auch die Frage, warum nicht auch im Winter?
Vielleicht weil's dann so oder so dunkel ist, wenn der gewöhnliche
Vollzeitbeschäftigte Feierabend hat, und die eine Stunde da auch nicht
hilft? 

Andererseits könnte es auch schnurzegal sein, ob die Uhr beim selben
Sonnenstand morgens nun sechs oder sieben zeigt, wenn es in den meisten
Arbeitsverhältnissen einfach auch egal wäre, ob man morgens um sieben,
acht oder neun anfängt zu arbeiten. Weitere Reduzierung und
Flexibilisierung der Arbeitszeit wäre hier ohnehin - nicht zuletzt auch
im Hinblick auf eine gerechtere Verteilung von Arbeit angesichts von
rund zehn Prozent Arbeitslosikgeit - eine sinnvolle Forderung.

Bei der Schule ist das natürlich erstmal nicht ganz so einfach - wobei
das starre Klassen- und Vorlesesystem ohnehin eigentlich längst
ausgedient haben könnte, aber das ist dann wohl wieder ein anderes
Thema.

Sehe ich das falsch, daß die Einführung der Sommerzeit und deren Gründe
genauso wie die Probleme, die den Leuten durch sie entstehen, im Grunde
genommen beides ursächlich ungute Nebenwirkungen der durch den
Industriekapitalismus aufgezwungenen Lebensweise sind? Daß der Wunsch,
an der Uhr zu drehen, um den massiven Einschränkungen für die Zeit- und
Lebensgestaltung, denen das Individuum in dieser Gesellschaft
unterworfen ist, ein Herumdoktern ist, das nicht nur weit an den
Ursachen vorbeigeht, sondern hier auch nicht einmal besonders viel an
den Symptomen ändern kann?

Ciao,
d. d.


Bewerten
- +
Ansicht umschalten