teutolith schrieb am 26.05.2022 20:50:
Warum opfern wir nicht die Ukraine (und die Ukrainer) dem Kreml
Du gehst von der falschen Annahme aus, es gäbe ein ukrainisches Staatsvolk.
Die Ukraine ist es Kunstprodukt der Sowjets. Dort wurden katholische Westukrainer, orthodoxoe Ostukrainer, ethnische Russen, Krimtartaren in eine Verwaltungseinheit namens Ukrainische sozialistische Sowjetrepublik gezwungen und nach dem WW2 kamen noch von Polen, Rumänen und Ungarn besiedelte Gebiete hinzu.
Die ethnischen Russen (~17% der ukrainischen Staatsbürger) würden es garantiert nicht als Opferung verstehen, wenn sie (wieder) unter russische Herrschaft kämen, sondern als Wiederherstellung eines natürlichen Zustandes.
Eine erhebliche Mehrheit der orthodoxen Ostukrainer (~40% der ukrainischen Staatsbürger) sieht das sehr ähnlich. Das mag 1991 anders gewesen sein, aber je mehr ihnen die ukrainische Sprache aufgezwungen (die dort den Ruf eines Bauerndialekts hat), desto mehr wuchs die Abneigung gegen die Westukrainer.
Die ethnischen Minderheiten (Polen, Rumämen, Ungarn) sind 2019 per Staatsvolkgesetz (das Gesetz besagt, dass nur Ukrainer sein kann, wessen Volk schon lange dort lebt und keinen eigenen Staat hat) de facto zu unerwünschten Ausländern erklärt worden. Die hätten überhaupt kein Problem damit, entweder wieder unter Moskauer Herrschaft zu kommen oder vorzugsweise nach einem Zerfall der Ukraine sich ihren Herkunftsnationen anschließen zu können.
Es bleiben ca 30% Westukrainer oder, im dortigen Sprachgebrauch: Galizier.
Eine entscheidende Gruppe dieser Westukrainer hält sich für Herrenmenschen, die zur Herrschaft über das ganze Gebiet einschließlich Polen und Weißrussland bestimmt sei und die Radikalen unter denen träumen sogar von einer ethnisch reinen Großukraine.
Das sind die, die Putin als Faschisten bezeichnet und es sind die, die von den USA finanziert, gefördert, aufgerüstet und vor allem: weiter radikalisiert wurden.
und hoffen, daß der uns dann in Ruhe weiter unsere first world problems lösen läßt?
Nun, entweder das oder wir haben ab nächstem Jahr eine ganze Reihe von third world problems zu lösen.
Der ganze Rest des Artikels ist nichts weiter als ein Lamento, daß angeblich abweichende Meinungen unterdrückt werden.
Der ganze Rest des Artikels ist ein Lamento, darüber dass die Diskussion unter völlig falschen Annahmen geführt wird. Z.B. unter den Annahmen, es gäbe ein ukrainisches Staatsvolk, die Ukraine sei eine Demokratie, die Ukraine sei westlich orientiert, die Ukraine sei europäisch orientiert. Die Ukraine ist nichts von alle dem.
Wer meint Polen und Ungarn seien autoritär und nationalistisch, hat keine Vorstellung davon wie liberal und weltoffen sie im Vergleich zu der Westukraine bzw. den Westukrainern sind.