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Re: Die Waffenfrage

Freier_Waehler schrieb am 28.05.2022 18:14:

Splash42 schrieb am 27.05.2022 18:48:

Russland ist auch mal auf Kiew vorgerrückt... und dann wieder umgekehrt.

Wenn Sie annehmen, dass der Vormarsch auf Kiew das Ziel haben sollte, die Stadt einzunehmen, dann sind die Russen zurückgeschlagen worden. Wenn Sie annehmen, der Angriff diente nur dazu, die recht starken Kräfte der Hauptstadt vom eigentlichen Kriegsgeschehen im Süden/Südosten fernzuhalten, dann haben die Russen das mit geringen Verlusten erreicht, was man als Erfolg werden muss.

Bleibt trotzdem die Frage was die Russen überhaupt mit Kiew als Hauptsitz der Regierung der Ukraine wollten.
Nur um ein Zeichen zu setzen oder zur Ablenkung von anderen "Zielen" hat es eben zu viel gekostet.

Der Afghanistan Krieg hat Jahre gedauert und wurde die SU durch Partisanen und immer mehr US Waffen aufgerieben. Aktuell sind wir ja noch in Runde 2, da kann noch einiges passieren.

Die Kriegspropaganda im Westen unterstellt Putin, dass er erst die ganze Ukraine und dann den Rest der EU erobern will.

Diese vermeintliche Propaganda wird aktiv von Russland geschürt - und zwar schon seit Beginn der angeblichen Anschläge durch Tschetschenien auf Wohngebäude in Moskau.
Russland will schlicht wieder zu einer "Weltmacht" aufsteigen und sich so positionieren.
Dazu ist jedes Mittel recht.
Wenn keine Gegenwehr aus Europa kommt, wird der alte Ostblock wieder hergestellt.

Ich halte das für blanken Unsinn.

Das ist schon mal ein strategischer Erfolg Russlands.

Sehr viel realistischer ist es, dass er sich dem Schutz des russischen Teil der ukrainischen Bevölkerung verpflichtet sieht.

Jaja ...

Das übrigens nicht nur aus strategischen, sondern auch aus innenpolitischen Gründen. Die Russen in Russland fühlen sich den Russen in der Ukraine sehr verbunden.

LOL
Deswegen werden die ja gerade zerbombt.
Schon klar.

Wenn man also davon ausgeht, dass Moskau die besagten Oblaste im Donbass, eine Landbrücke zur Krim und darüber die Sicherung der Versorgung derselben im Auge hatte, dann steht er kurz vor dem Erfolg.

Scheinbar, aber tatsächlich nur scheinbar.
"Eroberungen" muss man auch halten und bezahlen können.
Irgendwelche Zugeständnisse diese Gebiete wieder auf einen Stand zu bringen, in denen man tatsächlich noch leben kann, wird Russland nicht mehr zahlen können.
Die "Oberhäupter" dort sind spätestens dann tot, wenn sie Forderungen nach Wiederaufbau ihrer "Eroberungen" in Moskau stellen.

Nichts anderes waren die Inhalte von Minks II.

Minsk I und II waren die Ideen des Normandie-Formats um weiter Geschäfte mit Russland machen zu können.
Ein Schaulaufen wie vor der jetzigen massiven Invasion.

Gerade nach den Erfahrungen aus Afghanistan wäre es aus Putins Sicht Wahnsinn, sich den westlichen Teil der Ukraine anzueignen. Er hätte es dann mit einem Dauerkonflikt zu tun, den er niemals vollständig gewinnen könnte.

Das hat ihm auch vorher gesagt.
Aber Diktatoren hören einfach nicht auf Diplomaten.
Verflixt.

Meiner Ansicht nach wird sich das Ganze so auflösen:
* Russland erhält die besagten Territorien und gibt den Rest zurück.

Russland gibt gar nichts "freiwillig" zurück.

* Die Ukraine ist pleite und muss ihr Tafelsilber (Gas, andere Rohstoffe, fruchtbare Böden usw.) verkaufen. Nutznießer werden vor allem die westlichen Oligarchen und Konzerne mit Bezug zur aktuellen US-Regierung sein.

Wie dumm aber auch.
Hätten die russischen Oligarchen auch weiter haben können.
Da nützt auch ein verspäteter "Liebesbrief" an die Ukrainer von Janukowitsch nichts mehr. Der hat heimlich schon mal den "Pachtvertrag" der Krim und dem russischen Militärstützpunkt unterschrieben.
Mit dem Assoziierungsabkommen mit der EU wäre das öffentlich geworden und er hätte diesen Pachtvertrag von den demokratischen Kräften absegnen lassen müssen.

* Willige Helfer wie Großbritannien werden ebenfalls bedacht.

GB nimmt eben ihre Verträge ernst.

* Ob Deutschland sich wenigstens ein kleines Stück vom Kuchen abschneiden kann, ist noch ungewiss. Allenfalls wird erlaubt, im Rahmen der Friedensverhandlungen weiter Öl und Gas aus Russland zu beziehen.

Wie nett - aber das trifft wohl die Intention der Hasstiraden aus dem russischen Staatsfernsehen.

Gewinner: US-Konzerne

Die gewinnen zur Zeit sowieso immer.
Das wird nur eine wirtschaftlich stabile Gegenmacht verhindern.
Russland fällt da gerade aus.

Verlierer: Vor allem die Ukrainer,

Logisch.

dann Deutschland,

Europa besteht nicht nur aus der Ukraine und aus Deutschland.
Herrenmenschengequassel - genauso wie Stimmen aus Russland.

Russland und alle, die gute Geschäfte mit Moskau gemacht haben und jetzt teuer woanders einkaufen müssen.

Ich will keine "guten" Geschäfte mit Moskau.
Eine unsinnige Investition aus mehreren Gründen.
Der erste Grund, dann stirbt es sich schneller.

Grüße,
Ein Freier Wähler

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