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Avatar von oldman123
  • oldman123

mehr als 1000 Beiträge seit 25.11.2003

Re: Nahrungsmittelknappheit?

Ist ja richte, die Öl-, Benzin-, Düngemittel- und ähnliche Preissteigerungen werde sich aber erst im Sommer und Herbst bemerkbar machen, dann, wenn die Ernten anstehen und dann spätestens die Ernteverluste sichtbar werden. Dazu vielleicht noch das unberechenbare Wetter (Klima?) das die Ernteerträge beeinflusst und in dem Fall mindern können.

Lebensmittelerzeugnisse sind ja nicht nur jetzt wegen des Ukrainekrieg gestiegen, sondern es wird doch schon mit Grundmitteln der Lebensmittelproduktion seit Jahren spekuliert. Praktisch ist den Spekulanten ein Goldklumpen auf die Füße, besser in die Taschen gefallen.
Dieses mal sind die Russen schuld und nicht die Spekulanten an den Spotmärkten. Die Russen liefern nach den ausgehandelten Preisen. Wer mehr braucht muss am Spotmarkt kaufen - und DAS ist jetzt teuer. Und war da nicht noch was mit Warentermingeschäften?

Sieht man sich hier die Grafik in den letzten 20 Jahren an, beginnen die Preisanstiege von Weizen so um Ende 2020.

https://www.boerse.de/rohstoffe/Weizenpreis/US12492G1040

War Corona schuld? Dann noch mal ein Schub 2021/22 und das Hochschnellen des Weizenpreis Ende Februar, Anfang März. Pünktlich zum beginn es Krieges.
Geht man zur 6-monats-Ansicht, wird das noch deutlicher.

"Spekulation mit Lebensmitteln

Kurz nach der Veröffentlichung des Weltagrarberichts nannte ein interner Bericht der Weltbank Warenterminspekulationen mit Agrarrohstoffen neben der Produktion von Agrartreibstoffen erstmals als wichtigste Ursache der Agrarpreisexplosion von 2008. Er löste in der Wissenschaft einen erbitterten Streit über die Auswirkungen der Spekulation mit Lebensmitteln aus.
...
Daraus entwickelte sich in den letzten Jahren ein Casino für Anleger und Spekulanten, die mit Weizen, Soja, Mais oder Reis nichts zu tun haben. Der Gegen- stand ihrer Spekulation interessiert sie nicht. Sein Preis soll nur nicht den gleichen Gesetzen folgen wie die Aktienpreise des DAX oder NASDAQ, mit denen sie gleichzeitig spekulieren. So können sie ihr Risiko streuen."

Sieht man sich die Grafik auf der Seite an, Preisentwicklung Öl - Weizen sieht es heute ähnlich aus.

"Wetten auf den Hunger
Tatsache ist, dass einige Spekulanten reich werden, wenn steigende Getreidepreise für Millionen Familien Hunger und Armut bedeuten. In Deutschland waren daher bis 2013 nach öffentlichen Kampagnen vieler Nichtregierungsorganisationen gegen das „Geschäft mit dem Hunger“ die meisten Finanzinstitute, mit Ausnahme der Deutschen Bank und der Allianz, aus direkten Spekulationen mit Agrarrohstoffen ausgestiegen. Die Deutsche Bank warb im globalen Hungerjahr 2008 ausgerechnet auf Brötchentüten für ihren DB Platinum Agriculture Euro Fonds mit dem Spruch „Freuen Sie sich über steigende Preise?“. Sie gehört bis heute zu den führenden Lebensmittelspekulanten der Welt. Bestrebungen, gesetzlich wieder Mengenbeschränkung für einzelne Spekulanten einzuführen und für mehr Transparenz zu sorgen, führten bisher zu keinem konkreten Ergebnis."

Quelle:

https://www.weltagrarbericht.de/themen-des-weltagrarberichts/spekulation-mit-lebensmitteln.html

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