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Avatar von oldman123
  • oldman123

mehr als 1000 Beiträge seit 25.11.2003

Willy Brandt...

... (und Egon Bahr) war schon damals in den 70ern massiver Angriffe der Union und den Medien, besonders der Springer-Presse wegen seiner Ostpolitik ausgesetzt, weil sie die Hallstein-Doktrien torpedierten. Dieser Weg wurde dann durch Helmut Schmidt mit seiner Unterstützung der Stationierung von Atomraketen politisch untergraben.

Erst als kurz darauf Gorbatschow auf die Bühne trat gab es etwas Ruhe und als die Sowjetunion dann zusammenbrach konnte man sich zurücklehnen. Und als aus der Sowjetunion dann Russland wurde, war erst mal das Feindbild verschwunden. Jelzin ließ die "plötzlich" aufkommende Macht der gerade entstehenden Oligarchenkaste und den internationalen/multinationalen Unternehmen für eine Flasche Wodka freie Hand, die sich dann aufmachten russische Bodenschätze zu plündern - da war auch noch alles gut.

Dann kam Putin, der faselte was von Blabla Lissabon bis Wladiwostok - immer noch alles gut.
Als Putin aber 2000 ankündigte, bis 2006 Unternehmen wieder in Staatseigentum zu überführen, besser Enteignen, bzw. die Lizenzen und Schürfrechte neu zu verhandeln, da war Schluss mit lustig. Putin hätte aus der Geschichte wissen müssen, dass man den sogenannten Westmächten, allen voran den USA, nichts wegnimmt, nicht den Zugang verweigert oder sich gegen deren regionalen und globalen Interessen stellt.
Was man bei der Krim als Annektion bezeichnet, heißt wo anders Regime Change, also die installation einer für den Changer eine vorteilhafte Regierung zu installieren - ohne Krieg. Sowas können sich andere Länder erlauben (da gibt es lange Listen) aber nicht jemand, der zum Feind des Westen erklärt wurde.
Tja und seit dem gibt es nur noch politische, ökonomische und mediale Konfrontationen und seit Februar auch militärische.

Kiew hatte seit 2014 trotz Minsker Abkommen kein Interesse die Separatisten in den Prozess mit einzubeziehen und degradierte die Menschen dort zu Terroristen (mit allen jouristischen Folgen) und Russland drang darauf die Separatistengebiete mit einzubeziehen, was zu verhärteten Positionen führt. Deutschland und Frankreich standen nur dumm daneben und hatten keine Idee den Gordischen Knoten zu lösen und sich die Situation bis zum Überfall auf die Ukraine und die scheinbar jetzige Sicherung der Oblaste Donezk und Lugansk ("weiträumig") zu sichern.
Und schon wieder hat mein keine Idee (oder Willen?) zur Deeskalation beizutragen, sondern forciert noch den Krieg durch Aufrüstung der Ukraine. Die Russen nur mit Sanktionen in die Schranken weisen zu wollen, sehe ich nicht als zielführend.
Leider ist der Druck der USA mit der Ukraine auf die NATO-Staaten so groß, dass die praktisch unfähig gemacht werden, einen anderen Weg in einer diplomatischen Form die Probleme zu lösen.

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