Ein Muster hätten wir bei Telepolis früher erkennen müssen: Akteure mit maßnahmenkritischer Haltung, die Daten und Fakten auf eine von vornherein feststehende Schlussfolgerung hin ausgewählt haben, wurden von Telepolis teilweise ohne ausreichende Prüfung veröffentlicht. Uns ist klar, dass dies dann nicht mehr mit Meinungsfreiheit gerechtfertigt werden kann.
Herr Neuber, die Angaben zu folgenden Fragen gehören unbedingt auch in Ihren Bericht:
- Muss es einen TP-internem Check von maßnahmenfreundlichen Berichten nicht gleichermaßen auch geben?
- Falls ja: Hat er stattgefunden?
- Falls ja: Was ist dabei herausgekommen?
Gerade ohne diese zusätzlichen Angaben laufen Sie Gefahr, von (einem Teil) Ihrer Leserschaft eben nicht mehr als (halbwegs) ausgewogenes und vor allem mainstreamunabhängiges Medium wahrgenommen zu werden, sondern die Aktion wird eher als Ruck hin zum Mainstream verstanden - von dem wir weiß Gott viel zu viel haben.
Ich verstehe durchaus Ihr Ansinnen kritisch und wissenschaftlich basiert hinterfragenden Journalismusses - und ich erkenne auch lobend an, dass Sie sich auch aktuell durch viele Beiträge viel kritischer (bzw. überhaupt) mit dem Aufarbeitungsthema auseinandersetzen als der Mainstream - aber das obige Zitat lässt Zweifel aufkommen, dass künftig immer noch so ausgewogen berichtet werden mit.
Diese Zweifel könnten Sie hier einfach ausräumen.
Ich wäre Ihnen daher für eine Stellungnahme sehr dankbar.