Finte schrieb am 18.07.2024 00:52:
Russland wird das womöglich nicht zulassen. Putin hatte ja gesagt, das dies eine Rote Linie ist.
Er sagte auch einmal , das Russland alle möglichen Konsequenzen daraus berechnet hat.
Putins "rote Linien" sind samt und sonders Potemkin'sche Dörfer.
Die NATO-Osterweiterung war ja nie ein Thema. Man hat mit den Russen vereinbart, dass die NATO sich als reines Verteidigungsbündnis definieren muss, dass in der Nähe der russischen Grenze maximale und eigentlich lächerliche Obergrenzen für die Präsenz von NATO-Truppen gelten, man hat ihnen noch ein paar Milliarden rübergeschoben, und das Thema war abgehakt.
Das ewige Gemotze wegen der NATO-Erweiterung kam erst auf, als Russland sich die Krim angeeignet hat. Da brauchten sie etwas, um diese Annektion zu rechtfertigen, und die gar schröckliche Bedrohung durch die NATO-"Einkreisung" war eine dieser Propagandageschichten.
Mehr steckt da nicht dahinter, auch wenn ein Haufen Russen und ein Haufen Westler diese ursprüngliche Propagandaerfindung für relevante Realität halten. Aber Russland könnte auch wieder auf den Punkt zurück, dass sie das akzeptieren, und niemand würde mehr Krieg führen wollen - nur dass es mir halt doch sehr danach aussieht, dass Russland eben mit Krieg zumindest drohen können will, um Nachbarländer unter Druck zu setzen und dem eigenen Einflussbereich zuzuschlagen.
Würden wir aufhören , diese Rote Linie in Frage zu stellen, würden vielleicht auch noch zehntausende Ukrainer und Russen am leben sein.
Hätten wir die Ukraine in die NATO reingenommen, hätte Russland sich nicht mal die Krim einzuverleiben getraut, die Sezessionisten wären vom ukrainischen Militär besiegt worden und es wären nicht nur jede Menge Ukrainer und Russen am Leben, sondern Europa ein viel friedlicherer Ort.
Ach, sogar die Welt. China würde nicht so viel mit dem Säbel rasseln und testen, wie sehr die USA auf welche Provokation reagieren.
Aber verpassten Gelegenheiten nachzuweinen ist sinnlos.
Und damals war die Ukraine weder beitrittsreif noch tatsächlich beitrittswillig, dafür hätten sie ihre Korruptokraten rauswerfen müssen, und das ging nicht. Das ist erst jetzt, im Krieg, denkbar geworden, weil die ukrainischen Korruptokraten ihr Geld, ihre Immobilien und damit ihren Einfluss verloren haben, und weil den übriggebliebenen ukrainischen Korruptokraten die Flucht in eine etwas weniger lukrative EU-Struktur wie ein viel kleineres Übel erscheint als eine Unterwerfung unter Russland.