Flintix schrieb am 17.07.2024 23:19:
Was mir an dieser Stelle ebenfalls fehlt, ist, dass der Westen ja ausdrücklich und immer wieder festhält, dass er keinesfalls das völkerrechtlich anerkannte Gebiet Russlands angreifen wird. Da ist er ja bereits, der Mittelweg: Militärische Aufrüstung auf den Punkt, an dem Russland keine Chance mehr auf einen Sieg hat, bei gleichzeitig einer Bestandsgarantie für Russland.
"[... zu tun], ist angesichts des massiven russischen Atomwaffenarsenals besonders wichtig, da ein direkter Konflikt zwischen Russland und der Nato potenziell existenzielle Folgen haben könnte."
Selbst ein direkter Konflikt bliebe völlig nichtnuklear, solange die NATO eben kein russisches Staatsgebiet angreift.
Solange Russland noch etwas zu verlieren hat, wird der Knopf für den erweiterten Selbstmord eben nicht gedrückt.Liegt hier nicht das größte Konfliktpotential?
"das völkerrechtlich anerkannte Gebiet Russlands" und das, was Russland als "russisches Staatsgebiet" betrachtet, sind nicht dasselbe und so könnte es dann kommen, dass aus russischer Sicht russisches Staatsgebiet angegriffen wird. Während die Gegenseite das nicht zum "völkerrechtlich anerkannte Gebiet Russlands" zählt.
Das ist relativ egal, über solche Dinge kann man verhandeln.
Es geht nicht darum, was irgendwer in seine Verfassung reinschreibt.
Es geht darum, was Russland erwartet, was geschieht. Und Putin weiß sehr genau, dass diese Bestandsgarantien Ernst gemeint sind, und das ist viel wichtiger als Papiere, die man notfalls auch wieder zurückändern kann.