Aneri_2021 schrieb am 18.07.2024 16:40:
JohnGeorge24 schrieb am 18.07.2024 07:05:
Da gibt es nur zwei Möglichkeiten: den Ertrinkenden retten, oder sich von ihm befreien und seinem Schicksal überlassen.
Ich hoffe, Russland lässt sich retten.Ich glaube, es ist falsche Hoffnung. In mehreren Jahrzehnten werden wir Moskau als ein touristisches Zentrum sehen. Die Hauptstadt wird in fernen Osten sein... Gerade dort wird Kulturen sich reiben, dadurch neue Ideen entstehen etc. Europa mag sich weiter als Nabel der Welt sehen, dennoch wird sie zu einer Provinz - nicht mehr. Ich wünsche es uns nicht, aber...
Es gibt nicht den kleinsten Hinweis, dass das geschehen wird.
Erstens kann Russland seine Hauptstadt gar nicht verlegen. Die gesamte Eisenbahn- und Straßeninfrastruktur ist auf Moskau als Zentralknoten ausgelegt, das kann man nicht binnen weniger Jahrzehnte einfach so umbauen.
Zweitens entsteht aus bloßer Reibung zwischen Kulturen nicht von selbst was Positives. Sonst hätten sich Russland und Westeuropa längst gegenseitig befruchtet, aber die beiden Kulturkreise lehnen sie gegenseitig fast nur ab, insbesondere in der Politik, aber auch in anderen Bereichen.
Drittens: Warum sollte Europa absinken?
Es hat eine milde Wirtschaftsverstimmung. China hingegen hat wirtschaftlich grad Brechdurchfall, und in den USA beobachten wir gerade den Niedergang in Richtung Diktatur, was in einigen Jahrzehnten wohl eher einen wirtschaftlichen und kulturellen Niedergang bedeuten wird. Russland hingegen verheizt seine Wirtschaft in einem Krieg, egal, ob es ihn gewinnt oder verliert; wenn sie gewinnen, sind sie eigentlich zu weiterer Kriegswirtschaft und tatsächlich Raubkriegen gezwungen, wenn sie einen endgültigen und sehr langfristigen Wirtschaftszusammenbruch verhindern wollen.
Die meisten Machtzentren auf der Welt sind eher durch die Unzulänglichkeiten ihrer Gegner und Konkurrenten großgeworden, nicht unbedingt aus eigener Kraft.