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234 Beiträge seit 05.04.2011

Wer die falschen Fragen stellt

sollte sich über die falschen Antworten nicht wundern

> Hi kamka, Du schriebst am 26. Juni 2012 19:28

> die wirklichen Ursachen für den I. und
> den II. Weltkrieg sowie den Vietnam-Krieg
> gewesen sind (vom Algerienkrieg etc. mal
> abgesehen).

> Jetzt fallen mir die Tomaten von den Augen,
> die meine Erleuchtung verhindert haben: es
> gab eben zu wenig Kapitalismus! 

Wer als Kriegs-Ursache nur ein Zuviel oder Zuwenig an Kapitalismus
zulässt, der blendet alle anderen Ursachen aus und trägt, wenn er
auch nur zu 50% im Irrtum ist, zu 50% dazu bei, dass es weiter Kriege
gibt.

Beim Ausbruch des ersten Weltkrieg spielte meines Wissens
beispielsweise auch Franzosenfeindschaft, Machtgehabe von Adeligen
und vor allem die durch Presselügen erzeute Kriegsbegeisterung der
Menschen eine wichtige Rolle.

Den zweiten Weltkrieg wiederum haben wir wohl auch der Nazi-Ideologie
zu verdanken, die sich selbst als Gegenbewegung sowohl gegen
Sozialismus wie auch gegen Kapitalismus verstand.

Wenn man Kriege verhindern will, lohnt es also schon, genauer
hinzusehen und Kriege nicht als Bestätigung für eine vorgefasste
eigene Meinung zu missbrauchen.

----

Aktuell manövriert sich Erdogan ähnlich wie der deutsche Kaiser vor
dem ersten Weltkrieg in eine Situation, in der ihm gegenüber Syrien
bald keine Wahl mehr bleibt, als seinen Worten Taten folgen zu
lassen.

Mit Kapitalismus hat das meiner Meinung nach wenig zu tun. Eher mit
menschlichen Schwächen, die man bei unseren Verwandten im Zoo
studieren kann.


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