Weil die "Parteiführung ihn von der Landesliste geworfen" hat? Ihre Vorstellungen von innerparteilicher Demokratie scheinen aus einem anderen System mit zentralistisch geführten Parteien zu stammen.
Ströbele hatte ganz einfach die parteiinterne Abstimmung um einen aussichtsreichen Listenplatz verloren.
1998 hat der Bundestag beschlossen, ab der Wahl 2002 die Zahl der Abgeordneten von 656 auf 598 zu reduzieren. Dadurch sank die Zahl der aussichtsreichen Listenplätze für die Grünen in Berlin auf 3. Wegen der damals gültigen grünen Quotenregelung konnten Männer sich nur für gerade Listenplätze bewerben, also gab es nur einen Platz zu verteilen. Auf diesen Platz trat der DDR-Bürgerrechtler Werner Schulz an, der einer der maßgeblichen Architekten der Vereinigung von Bündnis 90 und den Grünen und der letzte Vertreter von Bündnis 90 im Bundestag war. Gegen den hatte der Wessi Ströbele keine Chance. Zumal auf den anderen Listenplätzen mit Renate Künast und Andrea Fischer ebenfalls Wessis kandidierten.