Ist schwierig, mittlerweile werden die schrecklichen Bestandteile sogar verpixelt. Worum man ja nur froh sein kann, denn wer weiß, was mit mir passiert, wenn mein zartes Seelchen das sieht.
Der angeblich orthodoxe Jude: das kann man nur auf Grund der sehr schwachen Schläfen"locken" behaupten. Der Rest passt nicht. Die Hüte der Orthodoxen sind höher und haben eine breite Krempe, außerdem sind Einstecktücher eher unüblich.
Der Mossad-Agent als Schwein: das ist eindeutig ein Luftfilter im Helm, wie er bei den nachfolgenden Personen auch verwendet wird. Anatomisch müsste eine Schweinsnase in der Mitte des Gesichts anstelle der Nase sitzen, das Gesicht hat aber bereits eine Nase und darunter den Filter. Ansonsten steht der Mossad-Agent im Kontext mehrerer ähnlich unschön dargestellter Figuren mit Geheimdienstbezug (KGB, 007, INTEL) und ist damit eben nur ein Sinnbild für Macht und Geheimdienste.
Hinzu kommt eben auch der Kontext des riesigen Gemäldes, in dem die kritisierten Figuren nur zwei unter vielen sind, ohne dass sie besonders hervorgehoben oder in einem explizit antisemitischen Kontext dargestellt werden. Selbst wenn man die Figuren kritisieren möchte, was natürlich statthaft ist, so halte ich es für unredlich, den Künstlern und mittlerweile ja auch im Sinne der Kontaktschuld den Organisatoren und vermutlich auch jedem, der die documenta besucht hat, Antisemitismus zu unterstellen.
Es ist wünschenswert, dass man sich mit dem Werk auseinandersetzt, natürlich auch kritisch. Wenn darüber diskutiert wird, hat der Künstler etwas erreicht. Aber verbergen und abtransportieren? Absurd und einer freien Gesellschaft nicht würdig. Das erwarte ich in Russland, China oder der Türkei, aber nicht dem ach so freien Deutschland.