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Avatar von _Peter_
  • _Peter_

mehr als 1000 Beiträge seit 18.12.2016

Mit Schuldzuweisungen und der NATO-Wortwahl tut sich die Friedensbewegung ...

... keinen Gefallen.

Putin ist nicht einfach mal so in die Ukraine einmarschiert, sondern als Reaktion auf den Beschuss des Donbass und die Weigerung der Ukraine, den Minsk II-Vertrag um zu setzen und der Weigerung der NATO, über eine neutrale Zone beiderseits der Grenze auch nur zu verhandeln.

Zudem wurde das Drehbuch für die russische "Friedensmission" von EU, USA, GB und NATO geschrieben, die mit demselben Vorwand viele Länder angegriffen haben und etwa Syrien noch immer besetzt halten.

Eine "Friedensbewegung", die all das ausklammert und sich stattdessen in den Chor von NATO-Generälen einreiht und auf Putin eindrischt, diskrediert sich selber.

Und das ist schade: Wir leben in einer Zeit, in der die Scharfmacher eine absolute Dominanz über den öffentlichen Diskurs haben. Dieselben Scharfmacher, die uns in die jetzige Situation hineinmanövriert haben, heizen die Spannungen immer weiter an, da sie davon profitieren. Die Medien über Klickzahlen und Einschaltquoten, die Militärs bekommen immer mehr Geld und immer mehr Macht. Und Medien und Militärs zusammen haben es geschafft, dass es für Politiker praktisch Selbstmord ist, nicht mit zu hetzen.

Wir brauchen eine Friedensbewegung dringender denn ja. Eine neutrale Friedensbewegung, die in der Lage und bereit ist, nicht nur die Völkerrechtsverletzungen des Ostens an zu klagen. Sondern auch die des Westens. Eine Friedensbewegung, die es nicht in Ordnung findet, wenn eine Regierung acht Jahre lang Krieg gegen die eigene Bevölkerung führt, in einer Koalition mit faschistischen Milizen.

Eine solche Friedensbewegung hätte denn auch das moralische Mandat, Abrüstung zu fordern und eine Stärkung der UN und des Völkerrechts.

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